Angriffs-Power führt die C-Jugend des HC Erlangen zum Titel

6.5.2020, 19:15 Uhr
Angriffs-Power führt die C-Jugend des HC Erlangen zum Titel

© Foto: HC Erlangen

Das Erreichen der Bayernliga, der höchsten Spielklasse im Handball, war für die C-Junioren des HC Erlangen schon ein Erfolg gewesen. "Die Entwicklung der einzelnen Spieler steht für uns auch hier im Vordergrund", sagt Johannes Heufelder, mit Johannes von Alvensleben und Ulrich Wichmann Trainer der Mannschaft. "Daher war es wichtig, den Jungs die größte Herausforderung zu bieten, die sie in diesem Alter sportlich haben können."


B-Jugend des HC Erlangen ist Bayerischer Meister


Dass sie nach 16 von 18 Spielen mit nur fünf Verlustpunkten gleich auf auch in der Tordifferenz mit der DJK Rimpar liegen würden, hätte niemand für möglich gehalten. Durch den coronabedingten Saisonabbruch wurde der HC Erlangen mit Rimpar zum Bayerischen Meister erklärt – dass der HCE mit 498 Treffern sogar 35 mehr als der Tabellenzweite erzielt hatte, spielte für den Bayerischen Handball-Verband keine Rolle. "Das ist für uns auch nicht wichtig, wir teilen den Titel gern mit Rimpar", sagt Heufelder. Nino Heckenrott (110) und Jan Wilsdorf (102) erzielten zusammen fast die Hälfte der Erlanger Treffer.

Vielmehr Wert hatte für die Trainer aber die Umstellung von Mann- auf Raumdeckung, das Finden von spielerischen Lösungen als Mannschaft – körperlich war das Team meist unterlegen. Wie in der B- Jugend durften auch hier die Toptalente der jüngeren Altersklasse aufrücken.

Vor drei Jahren hatte Johannes Heufelder als neuer Jugendkoordinator das Ziel erklärt, mit einem leistungsorientierten Konzept potentielle Talente für die Bundesligamannschaft der Herren heranzuziehen. "Das eine", so Heufelder, "hat Auswirkungen auf das andere" und so freute sich der HCE nicht nur, erstmals mit allen weiblichen und männlichen Altersklassen in den höchsten Spielklassen anzutreten (einzig die C2 verpasste die Landesliga und trat in der BOL an), sondern auch über insgesamt drei bayerische Meistertitel.

Diesen Schritt weg vom Breitensport muss nicht jeder gut heißen, findet auch Heufelder. Er selbst musste erstmals einer Handvoll Jungs vor der Saison mitteilen, dass für sie kein Platz mehr im Team ist: "Das tut immer weh, auch mir als Trainer." Aber finanzielle Gründe und begrenzte Hallenkapazitäten zwängen neben den sportlichen Zielen zu dieser Entwicklung beim HC Erlangen, der mit seiner Strahlkraft "wirklich enorm viele Jugendliche anzieht, für die wir alle leider keinen Platz haben". Eine dritte Mannschaft wollte man sich im Verein daher nicht mehr leisten.

Zwei Drittel des Teams, sagt Heufelder, sind immer noch gebürtige Erlanger. Die wollten den Titel im Rückspiel gegen den größten Kontrahenten klar machen: "Ärgerlich ist, dass wir ausgerechnet am Wochenende der ersten Absage auf Rimpar getroffen wären", so Heufelder. Im Hinspiel hatte der HCE eine Drei-Tore-Führung noch vergeigt, war mit einem Unentschieden nach Hause gefahren. So aber darf sich nun auch Rimpar freuen – "das ist voll ok, die haben sich das nach einer starken Saison auch verdient". Genau wie die C-Jugend des HC Erlangen.

Kader: Harvey Riechmann, Henrik Jahn, Felix Rümmelein, Ben Eggenwirth, Tom Stöckert, David Donauer, Michi Schubert, Nino Heckerott, Jan Wilsdorf, Hannes Brossog, Simon Sturm, Michel Fuchs, Laurin Grüneberg, Leo Engelhardt, Finn Scharnweber, Noah Schubert, Johann Leppert.

Trainer: Johannes Heufelder, Philipp von Alvensleben, Uli Wichmann.

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