Anwohner sind über Umbaupläne am Lorlebergplatz wütend

15.8.2014, 11:54 Uhr
Anwohner sind über Umbaupläne am Lorlebergplatz wütend

© Foto: Hubert Bösl

Bei einer Eigentümer-Versammlung im Café Lorleberg wurde noch einmal der (vermeintliche) „Alleingang“ der Stadtplanung bei den Umgestaltungsplänen beklagt. Die Hauseigentümer seien keineswegs – wie von der Stadtverwaltung dargestellt – umfassend informiert oder gar befragt worden, unverständlich bleibe auch, woher der Sanierungsbedarf eines erst vor wenigen Jahren erneuerten Straßenbelags komme.

Unmut entzündet sich aber auch an den Plänen, auf der Ostseite der Bismarckstraße Bäume pflanzen zu wollen, dies führe lediglich zur Verschattung von Ladengeschäften und Wohnungen. Ein großer Einwand besteht aber auch gegen den (durch die Umgestaltungspläne unvermeidlichen) Wegfall von Parkplätzen. Dies führe nicht nur zu neuem Parkraum-Suchverkehr, sondern werfe auch die Frage auf, warum den Hausbesitzern vorher Geld für die Ablöse abverlangt worden sei. Zudem würden die Ausbaupläne für das Marie-Therese-Gymnasium – eine neue Turnhalle auf dem Gelände des jetzigen Pausenhofs – zu einer weiteren Verknappung führen. Ob unter diesen Umständen auch noch die Fichtestraße in östlicher Richtung zur Einbahnstraße werden müsse, sei mehr als zweifelhaft.

Ein weiterführendes Argument aus der Eigentümer-Versammlung führte hinaus aus dem Café auf den Lorlebebergplatz selbst, wo sich eine weitere Gruppe aus Anwohnern, Geschäftsleuten und aber auch Stadträtinnen und Stadträten zusammengefunden hatte. Dort versuchte der am Lorlebergplatz mit seinem Büro beheimatete Architekt Prof. Hubert Kress den Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs der Stadt (wie von den EN vorgestellt) zu erläutern und fachliche Fragen zu beantworten – was nach dem Abflauen erster Emotionen auch gelang.

Dabei wurde – wie in der anderen Versammlung – der Einwand erhoben, eine Neuinterpretation des Lorlebergplatzes als öffentlicher Aufenthaltsraum laufe dem eigentlichen Charakter des Platzes und damit auch der Idee des Denkmalschutzes zuwider.

Der Platz sei gemeinsam mit den unter Denkmalschutz stehenden Häusern rund um den Platz und in der Bismarckstraße ein Ensemble, in das man nicht mit bisher nicht gewollten Nutzungsarten eingreifen dürfe. Wenn man von den Hausbesitzern schon einem hohen Instandhaltungsaufwand erwarte, dürften diese auch Respekt vor dem Schutz des in Erlangen einmaligen Ensembles verlangen.

Weitere Partymeile?

Durch die in dem Siegerentwurf vorgesehene Verkehrsberuhigung auf der Ostseite des Platzes könnte zudem eine neue Problemzone in Form einer lautstarken Partymeile entstehen – was den Bemühungen um „Beruhigung“ entgegenstehe.

Weitgehende Übereinstimmung herrschte bei dem Treffen auf dem Platz allerdings, dass das aktuelle Verkehrsaufkommen in der Bismarckstraße zu groß ist, dem Ruhebedürfnis der Anwohner bis kaum nachgekommen werde. Hier wird sich allerdings bereits durch eine längst beschlossene Baumaßnahme Gravierendes ändern: Durch die „Ablenkung“ des Verkehrs Richtung Stadtosten und -süden durch die Schiller- und Loewenichstraße – der Umbau der Kreuzung Bismarck-, Schiller- und Glücksstraße ist längst beschlossen – wird das Verkehrsaufkommen in der Bismarckstraße und rund um den Platz drastisch reduziert werden. Das soll auch den Rückbau der sehr breiten Bismarckstraße erst möglich machen.

Am 17. September wird die Stadtplanung (Beginn um 18.30 Uhr im Museumswinkel) die Einwände der Anwohner aufgreifen und diskutieren lassen.

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