Ärger mit Gelben Säcken in Erlangen

28.2.2020, 17:00 Uhr
Ärger mit Gelben Säcken in Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Für Aufregung sorgen bei Erlanger Bürgern immer wieder die Gelben Säcke, die zum Abholen an die Straßen gestellt werden. Das Problem: Ihr Material ist äußerst dünn und reißt leicht. All die Verpackungen, die eigentlich für die Wiederverwertung gedacht sind, werden vom Winde verweht und tragen nicht gerade zur Aufwertung des Stadtbilds bei.

Allerdings scheinen auch die Erlanger selbst nicht reine Unschuldslämmer zu sein. So äußerten Passanten und Anwohner der Goethestraße gegenüber unserer Zeitung den Verdacht, dass dort vor allem Gewerbetreibende neben den Papiertonnen Kartonagen stapeln und ungeordnet Gelbe Säcke bereits drei Tage vor dem Abfuhrtermin an den Straßenrand stellen — mit der bekannten Folge einer unschönen Teilentleerung durch den Wind.

Abfallberater Peter Schmidt vom Amt für Umweltschutz und Energiefragen bei der Stadt wird immer wieder mit solchen Beschwerden konfrontiert. Statt regelmäßiger Rundschreiben, die meist ungelesen ebenfalls dem Recycling-Kreislauf zugeführt werden (oder eben auch nicht), hält er es für sinnvoll, konkreten Einzelfällen nachzugehen.

Um Bußgelder zu verhängen, muss zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass jemand tatsächlich zu verantworten hat, dass ein Gelber Sack zu früh an die Straße gebracht wurde, was in der Praxis oft schwierig ist. Laut Schmidt sind ohnehin viele Bürger durchaus einsichtig, wenn man sie auf die geltende Regelung hinweist. Danach dürfen die Gelben Säcke nur am Abholtag oder am Abend zuvor am Gehsteig platziert werden. Generell ist es nicht erlaubt, weiteren Müll neben die dafür vorgesehenen Behälter zu legen.

Jeder Erlanger kann als Alternative zu den Gelben Säcken, bei deren Zahl es keine Obergrenze gibt, eine Gelbe Tonne beantragen, die wesentlich stabiler, jedoch vom Volumen begrenzt ist. Detaillierte Informationen enthält der Abfallwegweiser, der sich im Internet unter www.erlangen.de/abfallwegweiser2020 herunterladen lässt. Momentan kann die Stadt laut der Vereinbarung mit dem Dualen System in einem Jahr insgesamt 500 neue Gelbe Tonnen bestellen. Der Umweltausschuss möchte dieses Limit abschaffen und hierüber mit dem Dualen System eine neue Vereinbarung treffen.