Armut im Alter wächst auch in Erlangen

15.12.2019, 06:00 Uhr
Armut im Alter wächst auch in Erlangen

© Franz-Peter Tschauner/dpa

In Erlangen erhalten rund 1000 Personen deshalb die sogenannte Grundsicherung. Der Kreis der Menschen, für die Grundsicherung in Frage käme, liegt nach Einschätzung des Sozialamtes hingegen deutlich höher: "Wir gehen davon aus, dass nur die Hälfte der Seniorinnen und Senioren mit Anspruch diese Leistung auch bezieht", erläutert Bürgermeisterin Elisabeth Preuß.

Auch bei der Erlanger Tafel gibt es Armut im Alter zu beobachten. Die zunehmende Altersarmut zeige sich in den Ausgabestellen ganz deutlich, beobachtet die neue Leiterin Elke Bollmann.

Viele Seniorinnen und Senioren verzichten aber auf einen Antrag, so Elisabeth Preuß. Dabei kämen sie in Erlangen zusätzlich zur Grundsicherung durch den ErlangenPass in den Genuss zahlreicher Vergünstigungen, etwa im Busverkehr oder in Kultureinrichtungen. Weiterhin können sie sich eventuell von den Rundfunk- und Fernsehgebühren befreien lassen.

Mit der Postkartenaktion sollen alle älteren Menschen in der Stadt, vor allem aber auch Einrichtungen, die Senioren beraten, und Multiplikatoren erreicht werden "Wir hoffen, möglichst viele Betroffene zu erreichen und ihnen zu ihren Ansprüchen zu verhelfen", sagt Oberbürgermeister Florian Janik.

Wer 800 Euro oder weniger im Monat hat, sollte sich deshalb beim Sozialamt der Stadt beraten lassen. Um Grundsicherung zu beziehen, muss man entweder das Rentenalter erreicht haben oder volljährig und dauerhaft voll erwerbsgemindert sein.

 

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