Auch heute wieder: Überraschungseier im Taubenschlag

ERLANGEN (en) - Es gibt von ihnen über 40 Gattungen und über 300 Arten, und doch kennen wir in Deutschland fast nur die Straßentaube, die eine verwilderte Form der Haustaube (Columba domestica) darstellt. Und die ganze Städte zukotet, Denkmale und Hausfassaden ruiniert, Krankheitskeime verbreitet und mit ihrem ständige Gegurre nervt. Doch das kann man ändern.

Gemeinsam mit Margrit Vollertsen-Diewerge vom Tierschutzverein und Stadtpressesprecher Peter Gertenbach hat Erlangens Umweltreferentin Marlene Wüstner gestern Nachmittag das im vergangenen Jahr angeschaffte große Taubenhaus am Bahnhof inspiziert, um sich einen Eindruck von der Situation der gefiederten «Mieter» zu machen. In den insgesamt fünf betreuten Taubenschlägen im Zentrum, die von den Vögeln inzwischen gut angenommen werden, ersetzen ehrenamtliche Tierschützer regelmäßig das Gelege durch täuschend ähnliche Gips- oder Plastikeier. «Eine behutsame und zugleich wirksame Familienplanung», sagt Wüstner und verweist auf einen deutlichen Rückgang der Taubenpopulation in Erlangen. «Das bedeutet vor allem erheblich weniger Schmutz und Schäden an den Häusern der Innenstadt.»

Kleines Tauschgeschäft

Wegen des bevorstehenden Osterfestes und um den um ihr Familienglück gebrachten Tieren eine kleine Freude zu bereiten, tauschte das Besuchertrio - einer Bitte des Tierschutzbeirats der Stadt folgend - die frisch gelegten Taubeneier gegen bunte Kunststoffreplikate aus. Peter Gertenbach erinnerte auch daran, dass in der Taube das Symbol des Friedens zu sehen sei - nicht umsonst fielen Osterfest und Friedensmärsche (mit der Taube als Symbol) zusammen.

Heute Mittag um 14.30 Uhr wird Wüstner weiter um die Taubenhäuser ziehen. Am Eingang des Stadtmuseums können interessierte Bürgerinnen und Bürger sie beim farbenfrohen Verhüten unterstützen. Wer mithelfen will, darf sich als kleines Dankeschön zur Erinnerung ein Überaschungsei mit nach Hause nehmen.