Ausländerbeirat sucht einen neuen Vorsitzenden

8.5.2012, 00:00 Uhr
Ausländerbeirat sucht einen neuen Vorsitzenden

© Klaus-Dieter Schreiter

José Luis Ortega setzt mit diesem Schritt seine Ankündigung vom Januar um: Er war damals für Jürgen Belz in den Stadtrat, in die Fraktion der SPD, nachgerückt. Ortega hatte vor vier Monaten gesagt, er werde sich im Sommer von seinem Amt zurückziehen, wenn die hochkontroverse Diskussion um das Verhalten der Erlanger Ausländerbehörde abgeschlossen sei.

„Wir sind in dieser Hinsicht auf einem guten Weg“, meinte José Luis Ortega gestern gegenüber den EN. Deshalb sei jetzt für seinen Rücktritt und die Neuwahlen am 14. Juni der richtige Zeitpunkt. Dann hätte sein Nachfolger auch genügend Zeit, bis zur nächsten offiziellen Wahl 2014 in die Aufgabe hineinzuwachsen.

Doppelte Funktion

Ortega sprach darüber hinaus auch über die Schwierigkeit des Doppelmandates: Als Vorsitzender des Beirats vertrete er ein unabhängiges, parteipolitisch neutrales Gremium, das den Stadtrat berate. Als Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion stehe er aber für sozialdemokratische Positionen. Durch diese unterschiedlichen Funktionen gehe automatisch ein Teil seiner Unabhängigkeit verloren.

José Luis Ortega gehörte dem Ausländerbeirat von 1990 bis 2002 und ab 2008 an. Im Zeitraum von 1998 bis 2002 und von 2008 bis Juni 2012 hatte er das Amt des Vorsitzenden inne. Zwischen 2002 und 2008 war er schon einmal Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion.

José Luis Ortega genießt als Vertreter des Ausländer- und Integrationsbeirats bei allen Fraktionen großes Ansehen. Die Wertschätzung seiner Arbeit drückt sich auch in der Berufung in den Bayerischen Integrationsbeirat aus.

Mehrere Kandidaten

Als Nachfolger für Ortega kommen nach Informationen der EN mehrere Personen in Betracht.

Kandidaten sind vor allem Ortegas Stellvertreter Khalil Bardag und Lütfiye Yaver. Bardag und Yaver können sich offensichtlich auch vorstellen, sich als Gespann — also als fast gleichberechtige Vorsitzende — um die Ämter des ersten und zweiten Vorsitzenden zu bewerben. Beide meinten allerdings gegenüber den EN, eine Entscheidung sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gefallen.

Für die Aufgabe werden aber auch die ehemalige Vorsitzende Marianne Vittinghoff oder Catsaros Voevondas genannt. „Wir haben viele fähige Mitglieder im Beirat, die das Amt ausüben können“, meinte José Luis Ortega.

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