Bahn zerkleinert Baumaterial in Bubenreuth

29.7.2016, 12:30 Uhr
Bahn zerkleinert Baumaterial in Bubenreuth

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Westlich der Bahnlinie bei den sogenannten Langwiesen will die für die Bahn tätige Baufirma nun eine temporäre Baustelleneinrichtung für Bodenumschlag und eine Prallbrechanlage bauen, nachdem die Stadt Baiersdorf die auf ihrem Areal nicht haben wollte. Da diese Fläche in Bubenreuth im Planfeststellungsbeschluss nicht entsprechend ausgewiesen ist, sind Errichtung und Betrieb baugenehmigungspflichtig.

Entsprechend muss der Gemeinderat sein gemeindliches Einvernehmen erteilen, bevor das Landratsamt die endgültige Genehmigung ausspricht. Das hat im Vorfeld bereits angekündigt, dass es naturschutz- und immissionsschutzrechtliche Prüfungen noch durchführen muss. Zudem scheint eine Verdachtsfläche für Bodendenkmäler betroffen.

Maximal 14 Tage

Die Prallbrechanlage ist eine Art Schredder zur Zerkleinerung von altem Gleisbaumaterial und Schotter. Weil der neue östliche Gleiskörper im August fertig wird, soll der westliche abgerissen und neu gebaut werden. Dafür wird diese Anlage benötigt. Deren Betrieb ist offenbar mit erheblichen Emissionen verbunden, jedoch soll sie laut Bauantrag nur rund 14 Tage lang laufen. In der Gemeinde hofft man zudem, dass die bereits fertige Schallschutzwand der Bahn den Lärm reduziert. Die Lager- und Baustelleneinrichtungsfläche soll in der Kernbauzeit von August 2016 bis Mai 2017 betrieben werden.

Aus der Erfahrung mit dem Asphaltwerk heraus, das auch nur für den Autobahnbau errichtet worden war, nun aber ein Dauerzustand ist, steht Annemarie Paulus (FW) dem Bauvorhaben sehr skeptisch gegenüber. Sie vermutet, dass die angegebenen Betriebszeiten auch bei dieser Anlage nicht eingehalten werden. Ihr Fraktionskollege Wolfgang Meyer rechnete dann vor, dass die 90 000 Tonnen Material die Fläche eines Fußballfeldes vier Meter hoch bedecken würde.

Bürgermeister Norbert Stumpf machte hingegen deutlich, dass die Baufirma die Anlage ohne weitere Genehmigung an der Frankenstraße errichten könnte, weil das Gebiet dort dafür bereits planfestgestellt sei. Für Bubenreuth sei es darum ein Vorteil wenn die Anlage westlich der Bahn entstünde, weil das weniger Lärm und weniger Lkw-Verkehr bedeuten würde. Für die Baufirma ergebe sich der Vorteil, dass die schweren Lkw nicht durch die Unterführung an der Neuen Straße fahren müssten.

Nach längerer Diskussion erteilte der Gemeinderat schließlich gegen die Stimmen der Freien Wähler das gemeindliche Einvernehmen zur Errichtung von temporären Baustelleneinrichtungsflächen für Bodenumschlag und zum Betrieb einer Prallbrechanlage westlich der Bahn.

Zur Auflage wird gemacht, die Anlage dürfe „nur in dem absolut notwendigen zeitlichen Umfang betrieben werden, höchstens jedoch für die Dauer von zwei Wochen“. Außerdem sollen die gesamten Maßnahmen bis spätestens 30. Mai nächsten Jahres abgeschlossen sein. Zudem müsse die Bevölkerung vor übermäßigen Staub- und Lärmimmissionen geschützt werden, heißt es in dem Beschluss.

1 Kommentar