Baiersdorf kann Lärm nur bedingt beseitigen

19.11.2014, 12:48 Uhr
Baiersdorf kann Lärm nur bedingt beseitigen

© Archivfoto: Harald Sippel

Gleichwohl machte sich ÖWG-Rat Karl-Heinz Roll stark für die Anwohner, denen die Umgebungsgeräusche zu laut sind. „Auch wenn das Gutachten sagt, dass der Lärm im Rahmen bleibt, empfinden ihn die Leute als störend“, betonte er. Wenigstens sollte seiner Ansicht nach die Stadt unterbinden, dass dort Lkw und Wohnmobile parken.

Zur Erinnerung: Die Beschwerdeführerin hatte moniert, dass neben dem Straßenlärm, der auf 100 Parkplätze angewachsene Parklärm, daneben die Glascontainer, der Spielplatz und — vor allem abends — der Streetballplatz ihr die Ruhe raubten. Sie hatte gebeten den Streetballplatz ab 20 Uhr zu schließen, und für die Container einen anderen Standort zu suchen. Wenn das alles nicht möglich sei, solle die Stadt halt eine durchsichtige Lärmschutzwand bauen.

Hauptlärm von der Straße

Das hatte die Stadträte veranlasst, ein Lärmgutachten in Auftrag zu geben. Die Expertise kommt nach zweitägiger Schallimmissionsmessung und einer Ausbreitungsberechnung zu dem Ergebnis, dass die „maßgebenden Geräuscheinwirkungen“ auf das Haus der Beschwerdeführerin durch den Straßenverkehr und den angrenzenden Parkplatz hervorgerufen werden.

Die durch die Kinder- und Jugendspieleinrichtungen hervorgerufenen Geräuschpegel sind mit bis zu 45 dB (A) ermittelt worden. Das liege deutlich unter dem ermittelten Richtwert der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) zur Tagzeit. Bei Einhaltung der Einwurfzeiten, so das Gutachten, „ist die Nutzung der Wertstoffcontainer von eher untergeordneter Bedeutung“. Somit seien keine zusätzlichen Lärmschutzmaßanhmen erforderlich.

Die Mitglieder des Bauausschusses äußerten zwar Verständnis für die Anwohner, unterstrichen jedoch, dass sie schon aus Konsequenzgründen hier keine Lärmschutzwand errichten könnten. Unbenommen sei es der Beschwerdeführerin, auf ihrem Grundstück selbst und auf eigene Kosten initiativ zu werden.

Gleichwohl mühten sich die Räte, Alternativen zu finden. Ein Vorschlag, den die Verwaltung untersuchen soll, betrifft den Streetballplatz; von Alois Ritter (CSU) kam der Vorschlag, den Platz näher an die Regnitz zum einstigen TSV-Platz zu rücken und damit die Linsengrabenstraße etwas zu entlasten.

Noch ein Containerstandort

Bürgermeister Andreas Galster brachte zudem ins Spiel, im geplanten Gewerbegebiet Münchswiesen einen weiteren Standort für Glascontainer einzurichten. Auch das könnte zu einer geringeren Nutzung der Container im Linsengraben und damit zu einer Verringerung der Lärmimmissionen führen. Beidem stimmten die Räte am Ende zu, hinterließen dennoch eine unzufriedene Beschwerdeführerin.

Nur ein Fußweg

A propos Münchswiesen: Ingenieure des Büros Gauff stellten dem Bauausschuss die Erschließungsplanung für das Gewerbegebiet vor. Detailliert wurden Straßen, Rad- und Fußwege beschrieben. Auf der Stichstraße ins Gewerbegebiet beschlossen die Räte, statt des vorgeschlagenen 2,5 Meter breiten Rad- und Gehweges nur einen 1,5 Meter breiten Fußweg anzulegen. Radler könnten auf der auf 30 Stundenkilometer beschränkten Straße fahren. Der Bürgermeister regte an zu prüfen, ob eine Bushaltestelle auf der Ostseite des Kreisverkehrs angelegt werden könnte und ob eine solche sinnvoll sei.

Zur Entwässerung erklärten die Ingenieure, dass der westliche Teil des Gewerbegebietes im Trennsystem direkt an das bestehende Rückhaltebecken angeschlossen werden kann. Im Ostteil des Gewerbegebietes hingegen werde über ein Mischsystem entwässert mit einem Drosselbauwerk im Norden, um bei starkem Regen das Überlaufbecken nicht über Gebühr zu belasten.

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