Baiersdorf: Soziales Wohnen im Block oder im Reihenhaus

19.11.2015, 06:00 Uhr
Baiersdorf: Soziales Wohnen im Block oder im Reihenhaus

© Repro: NN

Ein Konzept stammt von Projektentwickler Markus Gildner, spätestens seit dem Reihenhausbau zur Unterbringung von Asylsuchenden in der Gemeinde Eckental kein Unbekannter mehr in der Region und in der Baubranche. Gilder möchte sein bereits realisiertes Vorhaben der Reihenhäuser auch auf dem knapp 3800 Qudaratmeter großen Reichel-Areal umsetzen. Maximal 22 Reihen- oder Kettenhäuser könnten hier entstehen, mit 66 Wohnungen.

Nach Gildners Vorstellungen könnten diese zu einem Drittel mit Asylsuchenden, zu einem Drittel mit anerkannten Flüchtlingen und zu einem Drittel mit hiesigen Bedürftigen belegt werden. Doch gab er sich flexibel. „Von den 66 Wohnungen können Sie 44 belegen“, schlug er den Stadträten vor. Lediglich ein Drittel der Wohnungen wolle er auf jeden Fall für die Unterbringung von Asylsuchenden, die noch auf ihre Anerkennung warten.

Er sagte auf Nachfrage, dass dies bedeute, dass 70 Flüchtlinge in sieben Häusern einziehen würden; je vier in eine Wohnung im Erdgeschoss und 1. Stock sowie zwei in der Penthouse-Wohnung. Für die 70 Flüchtlinge gebe es sowohl einen Hausmeister als auch allgemein noch einen Verwalter.

Julia Seidel (FDP) wollte wissen, wo hier die soziale Komponente für die Stadt sei. Schließlich wolle er, Markus Gildner ja Gewinn machen. Das räumte Gildner ein und bezifferte seinen Profit mit geschätzten sechs Prozent. Zu Seidels Frage sagte er: „Das liegt klar auf der Hand, Sie haben plötzlich Wohnraum für 3,50 Euro pro Quadratmeter.“ Das heißt hier könnten Menschen ohne eigenes Einkommen mit Hartz IV oder mit geringem Einkommen eine Wohnung finden. Das sei auch möglich, weil er einen Weg gefunden habe unter Einhaltung aller gesetzlichen Qualitätskriterien für 1250 Euro/Quadratmeter zu bauen.

Auf die Frage von Bürgermeister Andreas Galster (CSU), wann die Häuser stehen könnten, wenn noch in diesem Jahr die Entscheidung dafür fallen würde, sagte Gildner. „Wenn wir das Baurecht haben, dauert es sechs Monate. Dass das geht, habe ich in Eckenhaid gezeigt.“

Zweiter im Rennen um den sozialen Wohnuntgsbau in Baiersdorf ist das Städtische Kommunalunternehmen Baiersdorf (SKB). Dessen Entwurf stellte Geschäftsführer Patrick Nass dem Bauausschuss vor. In zwei Mehrfamilienhäusern (drei Stockwerke plus Dachgeschoss) auf dem Reichel-Grundstück sollten demnach 24 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 1600 Quadratmetern entstehen. Dabei, so Nass, würden Wohnungen in der Größe zwischen 50 und 90 Quadratmetern entstehen.

Patrick Nass verhehlte nicht, dass es ihm nach wie vor ein Rätsel sei, wie Gildner so günstig bauen könne. Er rechne eher mit 2000 Euro pro Quadratmeter.

Je nach Art der Belegung und den entsprechenden Fördermitteln würden die Bauten inklusive Grunderwerb zwischen drei und vier Millionen Euro kosten. Sollte das SKB zur Umsetzung des Projekts beauftragt werden, so Patrick Nass, müssten die Kosten komplett fremdfinanziert werden.

Auf Antrag von Matthias Götz (SPD) soll geprüft werden, welche Mieteinnahmen zu erwarten sind. Und ob sich im Zeitraum der Sozialbindung (25 Jahre) das Projekt amortisieren ließe. Die Verwaltung prüft dies. Am morgigen Donnerstag wird das Stadtratsplenum noch einmal mit beiden Varianten konfrontiert.

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