Bayerns Beachvolleyball-Elite zu Gast in Erlangen

24.5.2017, 14:14 Uhr
Die besten Beachvolleyball-Teams, Frauen und Männer, kamen zum Masters nach Erlangen.

© Harald Sippel Die besten Beachvolleyball-Teams, Frauen und Männer, kamen zum Masters nach Erlangen.

Ein Satz im Beachvolleyball endet normalerweise, wenn das erste Team 21 Punkte erzielt hat. 21 lange Punkte, unter praller Sonne, mit viel Wind, im heißen Sand. Wie lange müssen dann erst 33 Punkte sein, jeder Ball umkämpft als wäre es der letzte. Und es ist auch der letzte, könnte es sein.

Gewinnen kann man einen Satz nur mit zwei Punkten Vorsprung, steht es unentschieden, geht es weiter, immer weiter, bis die erste Mannschaften diesen Mini-Vorsprung auf die Anzeigetafel bringt. Dann geht es hin und her, jeder Ball zählt, der Hechtsprung, jeder Angriffsschlag. Die Hände zittern, der Puls geht schneller, die Beine wollen nicht mehr.

Laura Grell vom TV 48 Erlangen erlebt das beim Beach Masters auf den Feldern des FC West hautnah. Zusammen mit ihrer Partnerin Juliane Flessa vom VfL Nürnberg hat sich die 27-Jährige bis ins Halbfinale gekämpft. Dort geht es im zweiten Satz in die Verlängerung, immer weiter, noch ein Punkt, wieder holt der Gegner auf, noch ein Punkt. Aufschlag, Annahme, Zuspiel, Angriff.

Was sich im Hallen-Volleyball auf mehrere Schultern verteilt, leistet im Sand ein Team aus zwei Spielern. Läuft es bei einem nicht gut, merken das die Gegner schnell und nutzen das aus. Das gehört zur Taktik. "Man sucht sich einen aus, den schwächeren Spieler, der einem mehr liegt", sagt Grell, "und spielt ihn immer wieder an."

Beim Masters sind die besten Beach-Teams Bayerns nach Erlangen gekommen, auch Bianca Peter und Birgitta Sieber aus Augsburg, die sogar auf der Deutschland-Tour starten. "Wenn wir gegen richtig starke Teams spielen, müssen wir beide gut drauf sein", sagt Grell über sich und ihre fünf Jahre jüngere Teamkollegin.

Im Halbfinale waren beide gut drauf, den ersten Satz gewannen sie souverän Sonja Auer und Lisa Keferloher vom SV Lohhof mit 21:11. "Bei der Bayerischen Meisterschaft im vergangenen Jahr haben wir im Finale gegen das Team verloren, jetzt wollten wir eine Revanche", sagt die Erlangerin. Im zweiten Satz hätte sie mit ihrer Partnerin das Spiel gewinnen können.

Stattdessen aber diese Zitterpartie, die auch noch verloren geht. Mit 31:33 verlieren Grell und Flessa diesen Durchgang, und wenig später beim 10:15 im dritten Satz auch das Halbfinale. "Die Gegner haben gut aufgeschlagen. Am Ende war es sehr knapp, wir waren enttäuscht." Im Spiel sei es ihr gar nicht so aufgefallen, wie lange der Satz geht. "Ich dachte, es ist so ein gutes Spiel", sagt Grell. "Es hat so Spaß gemacht. Aber wir hätten diesen zweiten Satz einfach gewinnen müssen."

Doch auch nach der Niederlage war das Turnier noch nicht vorbei, im Spiel um Platz drei traten Flessa und Grell gegen Peter und Sieber an. "Wir sind nicht so gut gestartet", sagt die Erlangerin. "Es war schwierig, sich nach dem Halbfinale zu motivieren." Der erste Durchgang ging deutlich mit 21:15 an die Augsburgerinnen, Satz zwei und drei holten sich nun aber Flessa und Grell (21:13, 16:14). "Es war ein gutes Gefühl, das Turnier mit einem schönen Spiel zu beenden."

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

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