Streik und Demo

Beschäftigte von FAU und Uniklinik sauer

11.11.2021, 14:27 Uhr
Beschäftigte von FAU und Uniklinik sauer

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

Da die Arbeitgeber auch bei der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt hätten und die Forderungen der Beschäftigten rundherum ablehnen würden, müsse man eben streiken, rief der Gewerkschaftssekretär von der Gewerkschaft verdi, Martin Schmalzbauer, den Streikenden auf dem Platz vor der Palmerie am Ulmenweg zu. "Wir werden das so lange tun, bis die berechtigten Forderungen erfüllt sind." Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst eine Erhöhung der Entgelttabellen um fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro monatlich. Die Löhne im Gesundheitsbereich müssten um 300 Euro monatlich angehoben werden, so verdi. Trotz gestiegener Inflation und den besonderen Belastungen der Pandemie würden die Arbeitgeber hingegen gar nichts anbieten. Vielmehr wollten sie die Eingruppierung der Beschäftigten über eine Neudefinition des Arbeitsvorgangs verschlechtern.

Zwei Stationen geschlossen

Am Universitätsklinikum sei es durch den 24-stündigen Warnstreik laut Schmalzbauer zu erheblichen Einschränkungen gekommen, zwei Stationen hätten wegen der hohen Streikbereitschaft sogar geschlossen werden müssen, geplante Operationen seien verschoben worden, sagte der Gewerkschaftssekretär, versicherte aber: „Gleichzeitig bleibt die Sicherheit der Patientenversorgung gewährleistet. Dazu haben wir uns mit der Klinikleitung auf eine Notdienstvereinbarung verständigt“.

Die Demonstrierenden zogen, von einem Lautsprecherwagen angeführt, vom Ulmenweg durch die Östliche Stadtmauerstraße zum Lorlebergplatz, und von dort durch die Universitätsstraße, die Schuhstraße und die Fahrstraße zur Henkestraße. Von dort ging es über die Nürnberger Straße zum Rathausplatz. Zahlreiche Transparente mit Aufschriften wie „Ausbildung statt Ausbeutung“, „Notbesetzung ist Alltag“, „Ich kann nicht so schlecht arbeiten wie ich bezahlt werde“ und „Je sozialer der Beruf desto asozialer die Umstände“ schleppten sie mit sich, aus den Lautsprechern dröhnte laute Musik, und es wurde immer wieder gerufen „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist ein Freitag“. Wegen der Corona-Abstandsregeln war der Zug fast 300 Meter lang, und es kam in der Innenstadt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Beifall der Passanten

So erzeugten die Demonstranten viel Aufmerksamkeit, und viele der Passanten stimmten den Forderungen teilweise mit Beifall zu. Während der Abschusskundgebung auf dem Rathausplatz sprach auch der Erlanger verdi-Chef Roland Hornauer zu den Demonstranten und machte ihnen Mut, weiter zu machen.

Das wollen sie auch tun. Bereits am Dienstag (16.11.) findet ein weiterer Warnstreik statt.

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