Biergarten Obermembach ist jetzt geschlossen

4.4.2019, 18:00 Uhr
Biergarten Obermembach ist jetzt geschlossen

© Manfred Welker

Das sonnige Wetter hat dem Biergarten am Weiher noch mal einen großen Andrang beschert. Viele nutzten die Zeit, um sich nochmals dort mit Freunden zu treffen, sich vielleicht auch von einer liebgewordenen Anlaufstelle zu verabschieden.

Eröffnet wurde die Gastwirtschaft 1872 von Christoph Gumbmann: Das Gasthaus wurde 1955 und 1960 umgebaut. Nach einem Blitzschlag brannte am 29. Juni 1969 die angrenzende Scheune ab. Da der Sohn Hans Gumbrecht gelernter Metzger ist, wurden bei einem Umbau 1991/1992 die Küche und der Kühlraum den modernen Anforderungen angepasst und der Gastraum erweitert.

Kampf gegen Bürokratie

Aus Altersgründen wird der Betrieb eingestellt. Schließlich sind die beiden Wirtsleute Hans und Elfriede Gumbrecht schon jenseits der 65. Außerdem habe man mit immer mehr Bürokratie und Auflagen zu kämpfen, klagt Hans Gumbrecht.

Erwin "Heiner" Ploner wird Obermembach schmerzlich vermissen. Seit seinem 16. Lebensjahr, also nunmehr seit 62 Jahren, ist "Memba" quasi seine zweite Heimat. Als Posterer hatte er einen frühen Dienstbeginn, dafür aber am Nachmittag frei und konnte dadurch zwei bis drei Mal von Herzogenaurach aus durch den Wald dorthin laufen.

Eine Lobeshymne auf Obermembach haben Andreas "Andi" Kraus und Erwin "Heiner" Ploner vor Jahren auch gedichtet. "Obermembach hat eine so schöne Lage mit den Weihern und dem Wald, das ist ein Traum", so Ploner.

Das war natürlich der Grund für die vielen Besucher, die aber nicht mehr wie die "Hernbicher" zu Fuß oder mit dem Fahrrad dorthin kamen, vielmehr ihr Auto an der Straße entlang parkten, um den Biergarten zu frequentieren. Dadurch ging es in Obermembach natürlich nicht mehr so familiär zu wie in seiner Jugendzeit.

Hoffnung auf die Zukunft

Ploner hegt die Hoffnung, dass es in einiger Zeit wieder möglich ist, den Biergarten in kleinem Rahmen zu nutzen, wenn sich dieser Andrang von Besuchern, die mit dem Auto kommen, verlaufen hat.

Schon als Kind kam Peter Hildel, aufgewachsen am "Plätzla" in Herzogenaurach, dem Zusammenstoß der Hinteren Gasse mit der Bamberger Straße, nach Obermembach. Natürlich zu Fuß mit dem Vater, sie kehrten noch in die alte Wirtschaft ein. Seit seinem Ruhestand vor 15 Monaten wandert Hildel gerne am Donnerstag und am Samstag dorthin.

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