Stadtgespräch

Bock auf Jugendparlament

Markus Hörath

Erlanger Nachrichten

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31.3.2022, 18:00 Uhr
Jugendparlament (Symbolbild).   

© imago images / tagesspiegel, NNZ Jugendparlament (Symbolbild).  

Herr Geifes, es ist ja schon sehr deutsch, erst einen Verein zu gründen, wenn man etwas erreichen will. Warum ein Verein? Welche Ziele verfolgt der Dachverband und von woher ging die Initiative zur Gründung des Verbands aus?

Angestoßen wurde der Dachverband vom Jugendparlament Ingolstadt. Im Verband wollen wir uns nicht nur mit anderen bayerischen Jugendvertretungen vernetzen, um Erfahrungen, Probleme und Themen auszutauschen, sondern auch gemeinsame Aktionen planen und Ideen umsetzen.

Beschreiben Sie doch einmal kurz die Stimmung, die bei der Gründungsveranstaltung herrschte. Geht’s jetzt aufwärts mit den Jugendparlamenten in den Kommunen?

Die Stimmung war wirklich super. Aus zwei Dutzend Jugendvertretungen waren Delegierte angereist. Man hat sich schnell gut verstanden. Einen Aufwärtstrend kann ich gut erkennen, denn alle sind mit viel Motivation und neuen Ideen von der Konferenz heimgereist.

Die letzte Wahl zum Erlanger Jugendparlament wurde erstmals online durchgeführt.

Fynn Geifes.   

Fynn Geifes.   © privat, NN

Im Gegensatz zu Abstimmungen in der Vergangenheit, an denen sich etwa 30 Prozent der Jugendlichen beteiligten, fiel, trotz eindringlicher Warnung des Jugendparlaments, die Wahlbeteiligung diesmal desaströs niedrig aus. Haben die Jugendlichen keinen Bock auf Jugendparlament?

Das würde ich so auf keinen Fall sagen. Es gab ja wieder weit mehr Kandidaten als Mandate. Die schlechte Wahlbeteiligung liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass früher gut über die Schulen mobilisiert werden konnte. Online waren die Jugendlichen einfach weniger mit der Wahlthematik konfrontiert. Unabhängig davon erreichen uns weiterhin viele Anliegen der Erlanger Jugend.

Das Instrument des Jugendparlaments ist nicht ganz unumstritten. Können Sie sich auch andere Formen der Partizipation vorstellen?

Natürlich. Ein Jugendparlament ersetzt andere Formen der Jugendbeteiligung ja nicht. Wir haben in der Vergangenheit oft sehr gut mit dem Stadtjugendring und anderen Trägern zusammengearbeitet und werden das auch weiter tun. Dennoch hat das Jugendparlament viele Vorteile: Es ist demokratisch legitimiert und kann für Jugend und Politik als klarer Ansprechpartner dienen.

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