Bremer Stadtmusikanten in einer Solo-Vorstellung

15.10.2019, 14:00 Uhr
Bremer Stadtmusikanten in einer Solo-Vorstellung

© Foto: Andreas Riedel

Es waren einmal ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn. So fängt’s an. Wie’s weitergeht, wissen selbst im Jahr 2019, trotz elektronischen Dauerbeschusses durch Medien jeglicher Couleur, immer noch viele Kinder: Die Vier raufen sich zu den "Bremer Stadtmusikanten" zusammen, vertreiben die Räuber aus ihrer Behausung und leben fortan in einer Art Mehrtiere-Haus friedlich zusammen.

Solche Inszenierungen sind immer Teamarbeit

Klingt wie ein Stoff, der wie gemacht für das Heppstädter Theater Kuckucksheim erscheint. Und tatsächlich – Nando Seeberger, Sohn von "Kuckucksheim"-Chef Stefan Kügel und wie sein Bruder Benjamin bereits seit einiger Zeit Mit-Spieler bei den väterlichen Inszenierungen, hat sich des Stoffes angenommen und legt damit sein erstes eigenes Solo als Schau- und Puppenspieler für Kinder ab vier Jahren vor. "Das war meine eigene Idee, und ich fand, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre", sagt Nando Seeberger. Der zwar erst 24 Jahre alt ist, aber bereits seit drei Jahren als Profi arbeitet.

Aber natürlich ist eine solche Inszenierung immer Teamarbeit: Nando setzte sich mit dem Heppstädter "Hausregisseur" Dietmar Staskowiak zusammen und gemeinsam entwickelte man innerhalb eines halben Jahres aus zwei verschiedenen Märchenbüchern ein Konzept und eine eigene Textfassung, die sowohl Dialoge als auch Erzählpassagen beinhaltet. "Die Märchensprache", ergänzt Stefan Kügel – der im Übrigen betont, sich bei dieser Produktion im Hintergrund gehalten zu haben –, "ist sehr wichtig, ich finde sie grandios, man darf sie nicht auf modern trimmen wollen. Und das Stück hat einfach alles, es ist witzig, anrührend und hat Tiefgang."

Steiff-Exponate aus den 60/70er Jahren

Als alleiniger Schauspieler auf der Bühne muss Nando Seeberger in mancherlei Rollen schlüpfen, taucht mal als Bauer, mal als Koch, mal als Jäger auf. Kleine Kostüm-Accessoires erleichtern dabei die Identifizierung. Und dann sind da ja noch die Hauptfiguren selbst – und die sind ziemlich kuschelig. Es sind Steiff-Exponate aus den 60/70er Jahren, die man gebraucht via Internet gefunden hatte. Die Räuber aber sind etwas heutiger: "Sesamstraßen"-Kenner werden die Typen schnell als Ernie und Bert identifizieren. Logisch, dass erneut mit Multiperspektivität gearbeitet wird, sowohl was das variable Bühnenbild betrifft als auch die Tiere selbst, die schon mal als Stabfiguren daherkommen.

Selbstverständlich dürfen eigens komponierte Musik und Lieder nicht fehlen: Die Tiere spielen Instrumente und singen live. Heißt natürlich: Nando Seeberger macht das alles. "Kinder sollte man ernst nehmen und nicht unterfordern", sagt er, "die verstehen viel."

Premiere ist am Donnerstag, 31. Oktober, ab 18 Uhr. Weitere Infos finden Sie online

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