Brucker Handballerinnen freuen sich aufs Heimspiel

14.10.2017, 08:00 Uhr
Brucker Handballerinnen freuen sich aufs Heimspiel

© Archivfoto: Harald Sippel

Als Feldspieler dankt man manchmal ja dem lieben Gott, nicht diese Arbeit zwischen den Pfosten ausüben zu müssen. Gerade im Handball fliegen die Bälle den Torhütern mit einer derartigen Wucht um die Ohren, dass es eigentlich nur ein ganz bestimmter Menschenschlag wagt, sich dem Sturm entgegenzustellen. Dumm nur, wenn die etatmäßige Torfrau den Verein wechselt und man dann selbst im Tor steht.

Christine Reinhold ist keine gelernte Keeperin, im Vorjahr spielte sie bei den Brucker Handballerinnen noch auf der Außenposition. Jetzt aber muss sie im Tor ran. Zwar hat der Vorjahres-Aufsteiger noch zwei etatmäßige Torfrauen im Kader. "Die sind durch Familie und Beruf aber derart eingebunden, dass sie nur selten trainieren und spielen können", sagt Coach Dieter Geck.

"Wir sind eben keine Profi-Mannschaft. Beruf und Ausbildung gehen eben vor." Das gilt aktuell auch für das Trainer-Duo, denn eigentlich betreuen Geck und Andy Ottlo gemeinsam das Team. Am ersten Spieltag allerdings saß der Vereinsvorsitzende Gerald Rothberger auf der Bank, weil keiner der Coaches Zeit hatte. "Wir beide sind gerade auch beruflich sehr eingespannt. Wir geben uns Mühe, regelmäßig gemeinsam dabei zu sein."

Ziel im zweiten Jahr in der Bezirksoberliga ist der Klassenverbleib, "so früh wie möglich", sagt Geck. Nach den beiden Niederlagen zum Start ist Bruck Vorletzter im Klassement. Zu Beginn gab es ein 17:28 bei der SG Naabtal, ein 16:29 folgte bei der HSG Pyrbaum/Seligenporten. "Es gab Phasen in den Spielen, da waren wir auf Augenhöhe", sagt Geck. Am Ende aber hätten die Bruckerinnen ihre Tore nicht gemacht, die Gegner dafür aber die Konter effektiv ausgespielt.

"Doch an den Gegnern liegt es nicht, auch nicht an unserer Torfrau und der Abwehr", sagt der 36-Jährige. "Unsere Damen konnten bislang ihr Potential nicht zu 100 Prozent abrufen. Der Start war nervös." Und das zweite Jahr in der neuen Liga sei sowieso härter als das erste. "Im ersten Jahr kann man überraschen, im zweiten Jahr sind wir bekannt."

Unterschätzen wird die Brucker Handballerinnen niemand mehr. Die Saison 2016/17 beendete der damalige Aufsteiger auf Rang drei, 14 der 22 Spiele hatte der TV 61 gewonnen. Jetzt hingegen wartet das Team noch auf den ersten Saisonsieg. Am Sonntag (13.30 Uhr, Emmy-Noether-Halle) ist Nabburg/Schwarzenfeld zu Gast. Die Gegner haben bereits vier Spiele absolviert, drei davon gewonnen. In der Tabelle bedeutet das Rang zwei. "Doch wir freuen uns einfach wahnsinnig auf zu Hause", sagt Geck. Ein Heimsieg käme nun genau zur richtigen Zeit.

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