Solarenergie

Buckenhof legt eigenes Förderprogramm auf

8.7.2021, 09:00 Uhr
Buckenhof legt eigenes Förderprogramm auf

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Ein Antrag dieses Arbeitskreises, in dem alle Fraktionen vertreten sind, war auch der Anlass für den Beschluss. Mit der vorgeschlagenen "Förderung der Dämmung von Gebäudeschale, Fenster und Dach im Bestand" könne ein Beitrag zum Erreichen des Ziels "Klimaneutralität" geleistet werden: "Der wirksamste Hebel in den Bestandsbauten zur Energieeinsparung liegt in der Reduktion des Heizenergiebedarfs", betonte der Sprecher des Klimaschutzbeirats, Gunter Birk (SPD), auch vor dem Gemeinderat.

Auch Steuervorteile

Die Volldämmung eines Hauses aus den 1970er Jahren koste im Mittel etwa 60 000 Euro, wofür es zwar Zuschüsse z.B. von KfW oder BAFA bis zu 50 Prozent und auch steuerliche Vergünstigungen gebe. Weil Heizenergie aber noch immer "verhältnismäßig günstig" sei, liegen die jährlichen Einsparungen durch Dämmung aber nur in einem Bereich von ungefähr 1500 bis 3000 Euro oder rund vier Prozent.

Dadurch rechne sich eine solche Maßnahme meist erst nach 20 Jahren, argumentiert der Klimaschutzbeirat: "Eine zusätzliche, strategische Förderung erhöht die Wirtschaftlichkeit eines solchen Vorhabens und damit die Bereitschaft zur Planung und Umsetzung deutlich", so Birk. Man könne damit durch direkte Zuschüsse seitens der Gemeinde für "Wärmedämmmaßnahmen an Bestandsbauten" und unabhängig von anderweitig genutzten Förderungen einen "zusätzlichen Anreiz geben".

Maximal 6000 Euro

Dabei ist an eine Größenordnung "in Höhe von zehn Prozent der Kosten mit einem Maximalbetrag von 6000 EUR je Buckenhofer Haushalt im Einfamilienhaus" gedacht. Gleiches soll für Mehrfamilienhäuser gelten, "wobei der Maximalbetrag von 6000 EUR für jeden nutzenden Haushalt der Immobilie in Anspruch genommen werden kann". Voraussetzung für den Zuschuss der Gemeinde wäre in jedem Fall "ein positiver Förderbescheid im Rahmen der “Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude”, in dem auch die von KfW bzw. BAFA anerkannten “förderfähigen Kosten” ausgewiesen sind. "Zudem wird dadurch sichergestellt, dass die Sanierung durch einen zertifizierten Energieberater begleitet wird und die technischen Mindestanforderungen eingehalten werden", argumentierte der Klimaschutzbeirat.

Dem pflichteten alle Fraktionen des Gemeinderats bei. Für die SPD betonte Hansjürgen Kaiser, dass mit der vorgeschlagenen gemeindlichen Förderung ein "Anreiz auch für Vermieter" geschaffen werde, in bestehenden Gebäuden etwas zur Energieeinsparung zu unternehmen. Hermann Landes (FW) pflichtete dem bei und brachte unter einhelliger Zustimmung eine "Deckelung" der Gesamtausgaben analog zu Fördermaßnahmen der Vergangenheit ins Spiel - auf beispielsweise 250 000 Euro binnen fünf Jahren.

Kombination vorgeschlagen

Auf den "Wunsch" von Bürgermeisterin Astrid Kaiser (SPD), nicht nur "isoliert" in Sachen Wärmedämmung seitens der Gemeinde Anreize zu geben, sondern im Rahmen eines "Gesamtpakets Energiesektor", sicherte der Klimabeiratssprecher zu, bis zu den Haushaltsberatungen im Herbst entsprechend weitere Vorschläge zu erarbeiten.

Man werde sich aber hüten, dabei einer "eierlegenden Wollmilchsau" hinterherzujagen, wie UBB-Sprecher und Beiratsmitglied Robert Seeböck formulierte: Vielmehr solle man die Dämmungs- mit der Förderung der Solarnutzung "nach dem Vorbild Spardorfs" kombinieren. Das floss in den einstimmigen Beschluss ein, mit dem die Verwaltung beauftragt wurde, detaillierte Förderrichtlinien zu schaffen, damit bereits ab dem Jahreswechsel die Förderungen anspringen können.

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