Aufregung

Bürgermeister von Kalchreuth bedauert Viren-Vergleich

23.5.2021, 11:23 Uhr
Immer wieder schön: Die Kirschblüte in Kalchreuth.

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Immer wieder schön: Die Kirschblüte in Kalchreuth.

Viren, Stadtmenschen, Abstand halten. Nicht jeder findet die Anzeige, die in der Mai-Ausgabe des Mitteilungsblatts der Gemeinde Kalchreuth eine ganze Seite als Warnung vor den Gefahren der Corona-Pandemie einnahm, witzig. Auch der Verfasser dieser Zeilen musste schlucken. Denn in der Vergangenheit wandelte er regelmäßig zur Blütenzeit durch die Kirschbaum-Reihen, genoss fränkische Spezialitäten in den Gaststätten, lauschte Konzerte in der wunderschönen Kirche oder trank ein, zwei Halbe Bier im idyllischen Keller. Stets hat er sich als wohlgelittener Gast gefühlt. Nie als Eindringling aus der Stadt.

Ein paar Mal hat in den vergangenen Tagen Kalchreuths Bürgermeister Herbert Saft bereits Menschen in der Leitung gehabt, die diese Werbung ähnlich irritierend fanden. Und jedes Mal hat er sich sofort entschuldigt. Denn: "So etwas würde ich niemals denken oder schreiben."

Der "Sklavensee" am Ortsrand von Kalchreuth.

Der "Sklavensee" am Ortsrand von Kalchreuth. © Klaus-Dieter Schreiter, NN

Warum die Anzeige doch im Gemeindeblättchen zu lesen ist?: "Das war ein Lückenfüller, den die Druckerei eingefügt hat." In den Korrekturvorlagen war diese nicht zu sehen. Und so passierte die Anzeige die ansonsten wachsamen Augen des Bürgermeisters. Saft "Uns tut es leid, dass das passiert ist."

Schließlich wissen die Kalchreuther seit Jahrzehnten, was sie an den Ausflüglern aus der Stadt haben. Selbst wenn in den vergangenen Wochen der Ansturm den Bewohnern jede Menge wild parkende Autos auf den Wiesen beschert hat. Doch das ändert nichts daran, dass Ausflügler weiterhin in Kalchreuth willkommen sind. Darüber freut sich nun auch wieder der Verfasser dieser Zeilen.

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