Kandidat

Christian Enz

Christian Enz
Steckbrief

Name:Christian Enz

Alter:44

Beruf:Bankkaufmann

Wohnort:Höchstadt

Partei:Freie Wähler

Wo liegen Stärken und Schwächen Ihres Wahlkreises?

Nur wo Geld verdient werden kann, existiert langfristig hohe Lebensqualität. Deshalb ist das große Arbeitsplatzangebot – in Konzernen wie Handwerksbetrieben – die zentrale Stärke unserer Heimat. Positiv präsentiert sich auch das Bildungsangebot mit von der Mittelschule bis zum Gymnasium gut ausgestatteten Einrichtungen. Auch die medizinische Versorgung ist im Vergleich zu anderen Regionen vorbildlich. Positiv hervorzuheben ist für Erlangen-Höchstadt auch das reichhaltige, facettenreiche Kultur- und Vereinsleben. Menschen und Kommunen profitieren von den zahlreichen Unternehmen – die Arbeitsplätze bieten und Gewerbesteuer zahlen. Ein Plus, das jedoch nicht ohne kaufmännische Vorsicht verbucht werden sollte. Viele hängt an der Automobilindustrie – die einer ungewissen Zukunft entgegenblickt. Ebenfalls enorm wichtig ist die Medizintechnik. Dank Demografischem Wandel eine Wachstumsbranche. Allerdings nur, wenn in der Gesundheitsversorgung genügend Geld zu Verfügung steht. Doch Krankenversicherung und Rentensystem steuern ungebremst auf einen Kollaps zu. Hier gilt es gegenzusteuern. Dazu braucht es neues Denken. Diejenigen, welche die Probleme von heute und morgen verursacht haben, werden die Lösung nicht finden.

Was können Sie für die Freien Wähler bewirken?

Im Frühjahr zeigten sich viele schockiert darüber, dass die Deutsche Post an CDU/CSU und FDP im Bundestagswahlkampf Adressen vermietet hat. Für mich liegt der eigentliche Skandal in der Tatsache, dass die Parteien Millionen-Budgets haben, um solche Kampagnen finanzieren zu können. Denn das Geld kommt von Spendern aus dem Hintergrund – die damit ihre Interessen absichern. Freie Wähler verzichten freiwillig auf Großspenden. Deshalb befindet sich meine Partei in keiner bewussten oder unbewussten Abhängigkeit. Dies erlaubt eine besondere Sachorientierung. Ich selbst habe mich nach meiner Bankausbildung im Berufsleben etabliert. Damit bin ich auch gegenüber meiner Partei in keiner Abhängigkeit – und kann unbequeme Dinge thematisieren. Mit Engagement kämpfe ich deshalb dafür, dass „politisch klug“ und „politisch richtig“ nicht länger zwei Paar Stiefel sein müssen. Das Raspeln von Süßholz bringt unser Land nicht weiter. Die von mir angestoßene Diskussion um ein modernes Rentensystem hingegen schon. Arbeits- und Finanzwelt wurden so verändert, dass es im Verlauf eines Arbeitslebens nicht mehr möglich ist genügend Geld anzusparen, um im Alter ordentlich zu leben. Es gilt diejenigen an den Kosten beteiligen, die an unserem System verdienen. Auch, wenn dies die besten Parteispender sind.

Wieviel Einfluss hat die Landespolitik noch?

Diese Frage unterstellt, der Einfluss der Landespolitik sei in den letzten Jahren gesunken. Dies verkennt die aktuelle politische Großwetterlage völlig. Die Idee Vereinigter Staaten von Europa ist gescheitert. Nicht an populistischen Strömungen, sondern an zu großen wirtschaftlichen Unterschieden. Auch in Deutschland ist das so. Bayern, Baden-Württemberg und Hessen bluten im Länderfinanzausgleich – die Mehrheit nimmt. Natürlich sind wir zu Solidarität verpflichtet. Das bedeutet aber nicht, Geld zu überweisen, weil Andere über ihre Verhältnisse leben. Solcher Automatismus sät Separatismus. Wer von bayerischen Eltern verlangt, klaglos zu akzeptieren, dass das Bildungsniveau unserer Gymnasiasten an Hamburger Gesamtschüler angepasst wird, verlangt zu viel. Wer bayerische Rentner Haus und Hof verkaufen lässt, um die Sanierung von Straßen zu zahlen – während andere Bundesländer ihre Bürger mit bayerischem Geld freihalten – ist auf dem Holzweg. Die Bedeutung der Landespolitik für den Bürger ist vor diesem Hintergrund noch immer groß – und wächst sogar. Die Freien Wähler treten dafür ein, dem im politischen Alltag auch nachzukommen.