Coronakrise in Erlangen: Kaffeemann Amir schließt sein Café
20.4.2020, 06:00 Uhr
An ein schnelles Ende des Corona-Schreckens glaubt Amir Mohammadi nicht. "Diese Pandemie betrifft uns alle. Ich denke nicht, dass wir das in ein paar Monate lösen können", sagt der Erlanger Kaffeemann. "Ich habe nun darauf reagiert."
Über das gesamte Jahr hätte er angesichts ausbleibender Einnahmen seine drei Läden in der Fahrstraße nicht weiter unterhalten können. "Ich muss laufende Kosten reduzieren." Vielen Gastronomen geht es ähnlich, sie kämpfen um ihre Existenz. Bevor diese in ersthafte Gefahr gerät, hat Mohammadi nun einen Schlussstrich gezogen. "Für mich ist es endgültig", sagt er. Sein Café in der Fahrstraße 5 wird nicht wieder öffnen.
"Emotional ist das sehr traurig für mich, ich habe zehn Jahre lang mein Leben da reingesteckt", sagt der Erlanger. Schon vor drei Jahren hatte er überlegt, das Café zu schließen. Die Reaktionen damals aber berührten ihn so sehr, dass er weitermachte. Auch jetzt gab es auf seine Ankündigung, das Café zu schließen, wieder viele Nachrichten. "Das ist mein Kapital", sagt Mohammadi, "ich möchte weiterhin für die Erlanger da sein".
Nun aber eben nur noch in seiner Rösterei. Dort will Mohammadi weiterhin seinen Kaffee verkaufen, aktuell lediglich die Bohnen, irgendwann vielleicht auch To Go. "Ich werde nie aufhören, Kaffee zu machen", sagt er. Nur das Wo und Wie wird sich ein wenig verändern. Wie alles gerade in der Coronakrise.
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