Das Altstadtfest Erlangen findet nicht statt
18.6.2020, 10:30 Uhr
"Eigentlich sollte es zu Ferienbeginn am 24., 25. und 26. Juli stattfinden", sagt Uli Krug, Veranstalter und Inhaber der Zen-Bar am Altstädter Kirchenplatz. "Aber ein solches Fest kann man mit den vorgeschriebenen Abstandsregeln nicht veranstalten."
Mit viel Atmosphäre und oftmals herrlichem Sommerwetter ist das dreitägige Fest auf dem idyllischen Altstädter Kirchenplatz längst zu einem nicht mehr weg zu denkenden Bestandteil im Erlanger Veranstaltungskalender geworden. So mancher Besucher und manche Besucherin haben sich hier schon zu heißen Klängen die Füße wund getanzt, sich vom beschaulicheren Programm an den Nachmittagen unterhalten lassen oder am Sonntagvormittag den Open-Air-Gottesdienst der Dreifaltigkeitskirche besucht. Vor allem aber ist das stimmungsvolle Fest Gelegenheit zur Begegnung mit Freunden, Bekannten und Nachbarn.
Uli Krug, der die zunächst eintägige Veranstaltung gemeinsam mit anderen Gastronomen vor 27 Jahren aus der Taufe gehoben und zuletzt gemeinsam mit Thomas Sczepansky vom Restaurant "Lennox" auf die Beine gestellt hat, wäre dieses Jahr zum ersten Mal der Alleinveranstalter gewesen. Jetzt wird daraus vorerst mal nichts, die Veranstaltung auf dem schönsten Platz der Hugenottenstadt findet dieses Jahr nicht statt.
Man freue sich nun aufs kommende Jahr, meint Krug. "Ich bin mit allen Beteiligten so verblieben, dass wir die Veranstaltung als Blaupause auf das Wochenende Ende Juli/Anfang August 2021 verschieben."
Für das jetzt abgesagte Fest hatte Krug bereits alle Bands engagiert und die Genehmigung für den Aufbau der Bühne eingeholt. Allerdings sei er finanziell nicht in Vorleistung gegangen, so dass den Betreiber der Zen-Bar jetzt "lediglich" der eigene Umsatzausfall trifft. Das ist allerdings bitter genug, denn wie für die Kellerwirte bei der Bergkirchweih ist auch das Altstadtfest bei den beteiligten Standbetreibern ein fester Posten bei den jährlichen Einnahmen.
Darüber, das Altstadtfest mit "halber Kraft laufen zu lassen" und damit den Bands ihre Auftrittsmöglichkeit zu geben, hat Uli Krug nach eigenen Worten nachgedacht, diese Überlegung jedoch wieder fallen lassen. Gerade der Getränkeumsatz eines gut besuchten Fests sei nötig, um das Ganze zu finanzieren. Das würde bei "halbiertem Publikum" wegfallen, "wir hätten aber die vollen Kosten".
Auch für den Verein Dreycedern, der mit seinem "Haus der Gesundheit" direkt am Altstädter Kirchenplatz vor Ort ist, bedeutet die Absage einen Verlust. Seit Jahren hat der Zonta Club Erlangen die Arbeit der Fachstelle für pflegende Angehörige und Demenzerkrankte mit dem Erlös aus einer auf dem Altstadtfest alljährlich veranstalteten Tombola – einer erheblichen Summe von zuletzt über 9000 Euro – unterstützt.
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