Das Poetenfest Erlangen blickt auf Theodor Fontane

23.8.2019, 18:30 Uhr
Das Poetenfest Erlangen blickt auf Theodor Fontane

© Kulturamt Erlangen

Das Jahr 2019 steht im Zeichen Theodor Fontanes: Am 30. Dezember vor 200 Jahren wurde er geboren. Auch die Literaturkritikerin und Poetenfest-Moderatorin Anne-Dore Krohn und der Literaturpapst und Moderator der Sendung "Druckfrisch" Denis Scheck feiern Fontane.

Sie reduzieren ihn aber nicht auf den Verfasser harmloser Geschichten von Herzeleid und Ehebruch im alten Preußen. Vielmehr lieferte er in seinen Büchern einen Spiegel der politischen und gesellschaftlichen Kräfte seiner Zeit. Und er erfand Figuren, so lebensnah und glaubwürdig, dass sie einen ein Leserleben lang begleiten: Effi Briest und Dubslav von Stechlin zum Beispiel, oder Jenny Treibel oder Schach von Wuthenow.

In ihrer mitreißenden literarischen Revue mit dem Titel "Unanfechtbare Wahrheiten gibt es nicht" im Rahmen des 39. Erlanger Poetenfests zeigen Krohn und Scheck Fontane am Sonntag, 1. September 2019, ab 16 Uhr im Markgrafentheater in seiner Komplexität und seinen Widersprüchen: Den Barrikadenkämpfer von 1848 und den Wendehals wenige Jahre später, der sich als "Fronarbeiter mit dem Geiste" bei der erzreaktionären Kreuzzeitung verdingt und im Auftrag der preußischen Regierung als Journalist getarnt in London "Fake news" produziert, den Balladendichter, den Militärschriftsteller und den Wanderer in Schottland und der Mark Brandenburg.

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Auch der Antisemitismus des alten Fontane wird thematisiert – und die am Ende des Zweiten Weltkriegs verlorenen Manuskripte, die so etwas wie das Bernsteinzimmer der deutschen Literaturgeschichte darstellen. Die Veranstaltung wird in deutsche Gebärdensprache übertragen.

Das Poetenfest Erlangen blickt auf Theodor Fontane

Neben der Literatur — Höhepunkte sind wieder die Lesereigen am Samstag und Sonntag im Schlossgarten — wird es beim Poetenfest vom 29. bis 1. September 2019 viele Diskussions-Veranstaltungen geben. Als zentrale Themen hat das Organisations-Team um den langjährigen Festival-Leiter Bodo Birk diesmal die Klimakrise, Aufrüstung und neue Kriegsgefahren ebenso gesetzt wie die Verrohung von Sprache und Gesellschaft und die Digitalisierung.

Karten gibt es u.a. in der Geschäftsstelle der Erlanger Nachrichten (Hauptstr. 38).

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