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"Denk mit statt quer": Hunderte Menschen gingen gegen Corona-Leugner auf die Straße

Sharon Chaffin

Redakteurin Erlanger Nachrichten

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4.2.2022, 18:20 Uhr
Mehrere hunderte Menschen warben in Erlangen am Freitag, 4. Februar 2022, für Corona-Impfungen. 

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Mehrere hunderte Menschen warben in Erlangen am Freitag, 4. Februar 2022, für Corona-Impfungen. 

Die Menge kann sich auf dem Erlanger Schlossplatz sehen lassen: Laut Polizei waren es mehrere hundert Menschen, die am Freitag, 4. Februar 2022, für Pandemie-Impfungen warben und somit gegen Corona-Skeptiker, Impfverweigerer und sogenannte Spaziergänger protestierten.

Anders als in anderen Kommunen fand die Veranstaltung, zu der das Bündnis "Aktion Courage" eingeladen hatte, nicht gleichzeitig mit einem Aufmarsch der Impfverweigerer statt, sondern davon unabhängig. Man wolle möglichst viele Menschen erreichen, sagte Hauptorganisator Frank Riegler ("denk mit statt quer") und somit ein generelles Zeichen gegen Impfverweigerer, Corona-Leugner und Rechtsextremismus setzen.

Diese Entscheidung war gut. Denn so konnten sich die Teilnehmer der Veranstaltung ungestört auf die Beiträge der Rednerinnen und Redner konzentrieren - und die hatten es in sich. Da schilderte etwa Thomas Heideloff von der Leitung des Rettungsdienstes des BRK-Kreisverbandes Erlangen-Höchstadt die Situation seiner Kolleginnen und Kollegen: begonnen bei den gestiegenen Anforderungen durch die besonderen Hygienemaßnahmen, über die Angst, doch nicht alle Sicherheitsmaßnahmen beachtet zu und somit das Virus womöglich mit nach Hause gebracht zu haben bis hin zu den psychischen Belastungen durch den Kontakt und Umgang mit schwer- oder todkranken Covid-Patienten.

Was er einem Corona-Leugner und Impfgegner denn sage würde, fragte Riegler den BRK-Mann. Die Antwort kam prompt und ging beim Zuhörer tief: "Schutzanzug anziehen, zwei Schichten mitfahren und schauen wir mal, wie es dann mit der Einstellung zum Corona-Impfen aussieht", so Heideloff.

Einfühlsame und eindringliche Worte

Einfühlsam und eindringlich waren neben anderen auch die Statements etwa des evangelischen Dekans Peter Huschke oder des Ärztlichen Leiters des Erlanger Impfzentrums, Hans Joachim Drossel. Auch Oberbürgermeister Florian Janik appellierte an alle Noch-Ungeimpften sich gegen Sars-CoV-2 immunisieren zu lassen und Flagge zu zeigen gegen Corona-Leugner und rechtsextreme Verschwörungserzähler.

So wie in Erlangen wächst auch in anderen Kommunen der Widerstand gegen die regelmäßigen „Spaziergänge“: So stellten sich etwa am Montag, 31. Januar 2022, in Nürnberg unter dem Motto "Blockieren statt spazieren" rund 150 einem Auftrieb von Corona-Skeptikern entgegen.

Zu der Veranstaltung in der Noris hatte das der Querdenker-Szene nahestehende "Team Menschenrechte" aufgerufen. Gut 150 Menschen unter anderem von "Ohm gegen Rechts", "Omas for Future".hatten sich auf Initiative einer Gruppe Privatleute versammelt, um Gegen-Protest zu bekunden. Auch in Gräfenberg oder Eckental gab es bereits Protest zum Querdenker-Protest.

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