Denkmal in Erlangen verfällt

13.4.2021, 15:30 Uhr
Denkmal in Erlangen verfällt

© Harald Sippel

Der Umgang mit diesem Denkmal treibt die Erlanger Linke dabei schon seit geraumer Zeit um und war in der Vergangenheit immer wieder Anlass für entsprechende Anfragen im Stadtrat beziehungsweise den Stadtratsgremien. In der heutigen Sitzung des Bau- und Werkausschusses steht erneut ein halbes Dutzend Fragen der Erlanger Linken zum B 4 auf der Tagesordnung.

Die Erlanger Linke fragt dabei unter anderem, ob der Stadt Erlangen als Untere Denkmalschutzbehörde der aktuelle Zustand des Denkmals bekannt ist und was bisher unternommen wurde, um den Freistaat Bayern als Eigentümer der Immobilie zur Erfüllung seiner Denkmalschutz-Pflichten anzuhalten oder ob von Seiten der Stadt ein „Abriss in Zeitlupe“ tatenlos in Kauf genommen wird.

Die Linke glaubt sogar, dass alles unternommen wird, um den Verfall noch zu beschleunigen. So standen jetzt im Winter Fenster und Dachluken offen, angeblich um weiteren Schaden zu verhindern. Der dürfte aber durch die Witterung allerdings noch zugenommen haben. Die Stadt, heißt es in den Sitzungsunterlagen, habe sich daraufhin an das Staatlichen Bauamt gewandt, um von dort aber zu erfahren, dass dieses zwar für den Bauunterhalt, nicht aber für den Betrieb verantwortlich sei. Der liegt allein in der Verantwortung der Friedrich-Alexander-Universität (FAU).

Schon 2018 hatte sich OB Florian Janik an die Leitung der Universität gewandt, um sich über „Überlegungen zur Zukunft des Gebäudes“ aus Sicht der Uni zu informieren. Von dort hieß es damals, dass es keine konkreten Planungen für das Gebäude gäbe. Zur Verwendung des Grundstücks, das auch für Parkzwecke genutzt wird, beziehungsweise des Gebäudes könnte „leider keine Aussage getroffen werden“.

Den ehemaligen Mietern des Gebäudes war vor etwa zehn Jahren gekündigt worden, nachdem die Uni Eigenbedarf angemeldet hatte. Daraufhin folgte ein juristisches Hin und Her. Mit dem besseren Ende für die Uni. Die Mieter hatten hingegen das Nachsehen und mussten ausziehen.

Tatsächlich nutzte die Uni das Haus dann noch ein Weilchen selbst. Jedenfalls war das zum Zeitpunkt der Denkmalüberprüfung im September 2013 noch der Fall. Was wiederum die Linke im Nachhinein annehmen ließ, dass sich das Gebäude damals noch in einem „nutzbaren Zustand“ befand, so dass ein Erhalt durchaus „zumutbar“ gewesen wäre.

Wie aus einer aktuellen Antwort der Verwaltung auf die Anfrage der Linken hervorgeht, gehört das Baudenkmal Bismarckstraße 4 dem Freistaat. „In diesem Fall tritt die Regierung von Mittelfranken als Höhere Denkmalschutzbehörde an die Stelle der Unteren Denkmalschutzbehörde, d.h. das Baudenkmal Bismarckstraße 4 liegt im Zuständigkeitsbereich der Höheren Denkmalschutzbehörde bzw. der Regierung von Mittelfranken.“ Ob von Seiten der Regierung bezüglich der Denkmalschutzpflichten an den Eigentümer herangetreten wurde, sei nicht bekannt.