Bierlandschaft erhält Zuwachs

Dieses Brauerei-Highlight öffnet in Franken seine Pforten

Matthias Oberth

E-Mail zur Autorenseite

10.5.2022, 17:41 Uhr
Dieses Brauerei-Highlight öffnet in Franken seine Pforten

© Privat

Begonnen hat alles in der heimischen Küche im unterfränkischen Volkach. Der heute 36-jährige Marc Köhler machte dort ab 2016 den Einkochtopf zum Sudkessel und begann mit seinen ersten Brauexperimenten. Trotz - oder gerade wegen der rudimentären Ausrüstung fanden seine ersten Kreationen großen Anklang im Freundes- und Bekanntenkreis.

Traum von der eigenen Brauerei

Der Ehrgeiz war geweckt und die Liebe zum Bierbrauen entdeckt. Mit viel Herzblut stürzte sich Köhler in die Produktion und schnell reifte in ihm der Plan, eine eigene Brauerei auf die Beine zu stellen. Bereits ein Jahr nach dem Start in der Küche schien der Traum in Erfüllung zu gehen.

"Doch in Volkach war das Projekt aus verschiedenen Gründen nicht umsetzbar, aber in Lonnerstadt fand ich dann ein passendes Objekt", erzählt Marc Köhler. Durch Zufall stieß er über eine Kleinanzeige auf eine ehemalige Metzgerei in der mittelfränkischen Gemeinde. Neben der früheren Metzgerei liegt das ortsbildprägende Gebäude der früheren Brauerei Schorr, die allerdings schon seit langem ihre Produktion eingestellt hat, weswegen das Haus nun weitgehend aus Wohnungen besteht.

Stadtwappen als Wink des Schicksals

"Der Hopfen im Stadtwappen ist mir wie ein Wink des Schicksals vorgekommen", erzählt der Jungunternehmer. Und tatsächlich: Köhler hat sich einen Ort mit einer engen Bindung zum Bier ausgesucht. So sollen zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert in und um Lonnerstadt 18 Brauereien und Gaststätten in Betrieb gewesen sein. Noch weniger bekannt dürfte sein, dass um die Marktgemeinde herum auf rund 75 Hektar Fläche Hopfen angebaut wurde.

Marc Köhler setzt demnach eine Tradition fort, die in der Gemeinde lange lebendig war, aber mehr oder weniger zum Erliegen gekommen ist. Dabei hat Köhler das Handwerk nicht von der Pike auf erlernt. "Ich wurde vom Hobbybrauer und zum Brauer und bin hoffentlich bald ein Profi", sagt er lachend. Wohlwissend, dass seine Erzeugnisse von den Abnehmern von Anfang an sehr geschätzt wurden.

Dieses Brauerei-Highlight öffnet in Franken seine Pforten

© Privat

In den Räumen der früheren Metzgerei Götz befindet sich nun die Braustätte und ein Ausschank, das Haus der ehemaligen Brauerei dient Köhler lediglich als Lagerraum. Dennoch spricht das Ensemble für sich. In der Braustätte finden rund 30 Personen Platz, die in "bieriger" Atmosphäre zum Feiern zusammen kommen können.

Außerdem sind Bier-Picknicks und Brauseminare in Planung. Aber alles zu seiner Zeit, wie Köhler sagt. Jetzt steht erst einmal die Eröffnung der "Brauerei Mauerbrecher" an.

Drei Biersorten zur Eröffnung im Ausschank

Zum Start am Samstag, 14. Mai, kommen drei Biersorten zum Ausschank. Ein Helles, dem der Brauer den Titel "Friends forever" verpasst hat. Mit dem leichten Mandarinenaroma möchte Köhler sich etwas vom Standard absetzen und dennoch ein Bier für ein breites Publikum anbieten.

Dass die Experimentierfreude weiterhin vorhanden ist, beweist Köhler mit dem "Wild Thing Kveik". Hier spielt der Brauer mit der norwegischer Hefe, die eine schnelle Trinkbarkeit des Biers mit sich bringt und der fränkischen Brautradition. Dritter im Bunde ist der "Zipfelklatscher". Ein Rotbier, das unfiltriert daher kommt und dem Köhler eine sehr gute "Trinkbarkeit" zuspricht.

Verwandte Themen


Keine Kommentare