Dixie-Sound für die gute Sache

23.10.2018, 18:54 Uhr
Dixie-Sound für die gute Sache

© Foto: Greiner

Von Kosbach hinaus in ein Amerika zu Zeiten, als die Größen der Musikszene noch nicht gegen einen auch in dieser Sparte über wenig Kompetenz verfügenden Donald Trump rebelliert haben: nach New Orleans mit seinem Dixieland, nach Chicago mit dem Blues und nach New York zum Swing. Die Old Riverhouse Jazzband aus Erlangen, seit 1968 unterwegs, um die traditionellen Klänge zu zelebrieren, sammelte im Stad’l den Beifall eines dankbaren Publikums und spielte kostenlos bei einem Benefizkonzert der Bürgerstiftung – eine rundum gelungene Veranstaltung.

Szenenapplaus gab es für das Septett, das die ergrauten Bandmitglieder der Frühzeit vereinte mit dem gut aufeinander abgestimmten Nachwuchs von heute: Leader Eberhard Stockmann und dem für die Arrangements verantwortlichen Werner Brückner (Saxofon und Klarinette), Werner Höhn (Trompete), Hubert Forster (Kontrabass), Christoph Müller (Posaune), Juri Smirnow (Piano) und Ali Broumond (Schlagzeug). Die Klassiker wurden frisch präsentiert, zeigten sich im ureigenen Sound der Band mit schwungvollem Anstrich, wobei die Akteure auch als Solisten Brillanz demonstrieren konnten.

"Wir helfen, wo es brennt"

Die Sieben aus dem Old Riverhouse sind quasi die Hausband der Erlanger Bürgerstiftung, die auch durch solche Auftritte ihr Budget aufstocken kann. Gründungsstifter Hans Polster sorgte für das kulinarische Highlight, der Nürnberger Weinhändler Pinot stellte edle Tropfen aus seinem Keller zur Verfügung. Beide brachten sich ein in diesen beispielhaften Beitrag für die Bürgerstiftung, die 2003 mit einem Grundkapital von 175 000 Euro gegründet worden ist, inzwischen aber rund sechs Millionen auf dem Konto angehäuft hat. Dadurch werden pro Jahr – trotz herrschender Zinsebbe – 130 000 Euro an Kapitalerträgen frei. Aus 30 sind inzwischen 150 Stifter geworden, die die Kollegen aus Nürnberg klar übertreffen: Dort hat man sich erst kürzlich für die im Vergleich "nur" eine Million Euro Bestand selbst gefeiert. "Wir helfen überall da, wo es brennt", nannte Vorstandsvorsitzender Martin Böller als Motto. Er selbst wird bei der nächsten Stifterversammlung am 26. November 2018 aus dem operativen Gremium, aus vorderster Front ausscheiden, um in den Stiftungsrat zu wechseln.

Am Tag zuvor, am 25. November, steht um 17 Uhr im Redoutensaal bereits das nächste Benefizkonzert an, wenn die Camerata Franconia unter Dorian Keilhack zu Gunsten des Sonderfonds für Kinder auftritt.

Eine Information zum Schluss, von Martin Böller verkündet: Die Erlanger Nachrichten haben dazu beigetragen, dass der Bürgerstiftung ein siebenstelliger Betrag zugeflossen ist. Eine für die Nöte der Allgemeinheit aufgeschlossene gut betuchte Dame hat nämlich die EN-Berichte zur Bürgerstiftung gesammelt und diese zum Anlass genommen, eine Million Euro an die Stiftung zu spenden.

Internet-Infos: www.buergerstiftung-erlangen.de

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