Drei Bewerber um den Bürgermeistersessel in Kalchreuth

28.2.2014, 13:21 Uhr
Drei Bewerber um den Bürgermeistersessel in Kalchreuth

© Krieger

2008 hatte Herbert Saft die langjährige Ära der CSU im Kalchreuther Rathaus beendet. Bei der Stichwahl setzte er sich mit einem Vorsprung von gut vier Prozent gegen Gerhard Kuncz durch, der Nachfolger des langjährigen Amtsinhabers Erwin Nützel werden wollte. Nun strebt der 57-jährige Saft, der seit 1992 dem Gemeinderat angehört, eine zweite Amtszeit an.

In den kommenden sechs Jahren soll unter seiner Federführung vor allem die Ortsneugestaltung vorangetrieben werden. Neben dem Bahnhofsumfeld, das komplett neu gestaltet wird, soll auch der Dorfplatz eine Verschönerungskur erfahren. In Sachen Verkehr will Saft gemeinsam mit Experten ein Gesamtkonzept für Kalchreuth entwickeln. Schwieriger sei die Situation im Bereich der Nahversorgung. Bislang ist die Ansiedlung eines Supermarktes gescheitert. Alternativen wie ein Dorfladen dürften keine Konkurrenz zu den bestehenden Läden werden, betont Saft. Sinnvoller sei es, deren Angebot auszubauen.

Die Finanzsituation der Gemeinde beurteilt der Bürgermeister als „gut“, obwohl in den vergangenen sechs Jahren große Investitionen wie die Wasseraufbereitungsanlage und die Abwasserüberleitung nach Nürnberg getätigt worden seien. In den kommenden Jahren werde die Kanalsanierung Haushalt wie Bürger belasten, deshalb müsse die Gemeinde bei städtebaulichen Maßnahmen darauf achten, „dass wir die Anwohner finanziell nicht überfordern“.

Kleine Läden erhalten

Auch Monika Bentz (SPD) kandidiert für den Chefsessel im Rathaus. Die 60-jährige Sonderschullehrerin ist seit sechs Jahren 2. Bürgermeisterin der Gemeinde und seit 2005 Mitglied des Gemeinderates. Seit 1977 gehört sie der SPD an. In den Zielsetzungen der großen Aufgaben stimmt sie in wesentlichen Punkten mit Bürgermeister Herbert Saft überein: Der Ortskern müsse neu gestaltet und wiederbelebt werden. „Wir brauchen Plätze und Orte, an denen sich Menschen treffen können“.

Auch sie plädiert dafür, die kleinen Läden in Kalchreuth zu erhalten und deren Angebot weiter auszubauen. Die Ansiedlung eines großen Supermarktes hält sie „nicht für sinnvoll“. Einen eigenen Akzent will Bentz, die stellvertretende Vorsitzende des VdK Kalchreuth ist, auf die Kulturförderung legen. „Ich würde mir wünschen, dass wir da in Zukunft mehr investieren“. Auch Inklusion sei für sie berufsbedingt ein Thema: „Die Gemeinde sollte sich überlegen, ob sie in Zukunft nicht einem behinderten Mitarbeiter eine Chance gibt“.

Bei Investitionen genau schauen

Er ist erst 27 Jahre alt, doch Ulrich Meierhöfer, der Kandidat der CSU, gibt sich selbstbewusst: „Ich traue mir das Amt des Bürgermeisters zu“, sagt Meierhöfer, der als Verwaltungsinspektor bei der Stadt Nürnberg arbeitet. Der 27-Jährige ist seit 2008 Mitglied der CSU, Ortsvorsitzender und zudem in etlichen Vereinen wie der Feuerwehr engagiert. Auch für ihn ist das zentrale Thema der nächsten Jahre die Wiederbelebung des Ortskernes von Kalchreuth. Statt Wohngebiete auf der grünen Wiese auszuweisen, sollten mehr Anstrengungen unternommen werden, Straßenzüge wie die Erlanger Straße durch Neu- und Umbauten neu zu beleben. Auch Meierhöfer will sich der Nahversorgung annehmen, steht einer genossenschaftlichen Dorfladeninitiative „aufgeschlossen gegenüber“.

Auch einen Bring-und Abholservice für Einkäufe in den umliegenden Gemeinden könne er sich vorstellen. Die finanzielle Situation von Kalchreuth bewertet Meierhöfer als positiv. Den Grundstein dafür habe schon der Amtsvorgänger von Herbert Saft, gelegt. Bei den geplanten Investitionen, auch im Bereich des Kanals, müsse genau geschaut werden, was gebraucht werde.

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