Drei Neue im Erlanger Sport-Stadtverband

4.4.2003, 00:00 Uhr

Ganze neun Minuten dauerte die Wahl der acht Vorstandsmitglieder, wobei jeweils per Handzeichen abgestimmt wurde. Sie werden nun wieder zwei Jahre amtieren: Vorsitzender Robert Thaler, seine beiden Stellvertreter Inge Enzmann und Werner Hummert, Schatzmeisterin (und zugleich Geschäftsführerin) Karin Göbeler sowie Wilfred Kopper, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.

Neu in die Vorstandschaft gewählt wurden Joachim Besgen (Schriftführer für Klaus Lösch), Stefan Lohrey (für Wolf-Dieter Thiel als neuer Technischer Leiter) und Bernd Sachs (Jugendwart für Michael Baßler).

Funktionäre im Sportausschuss

Routiniert handhabte BLSV-Kreisvorsitzender Walter Fellermeier — an diesem Abend Wahlausschussleiter — auch die Abstimmungen über Vertreter der großen Gruppierungen und der Vereinsrepräsentanten im städtischen Sportausschuss. Zehn wurden in nur zwölf Minuten gewählt: Karin Göbeler (ersatzweise Jutta Helm) für die Frauen, Joachim Wolter (Erik Schroeder) für die Senioren und Joachim Besgen (Jürgen Thiel) für die Jugend. Inge Enzmann vertritt die Behinderten, Klaus Wilhelm (Ekkard Zwickel) die Großvereine ab 1000 Mitglieder und Wilfred Kopper die ausländischen Mitbürger.

Robert Thaler — Stadtverbandsvorsitzender seit 1981 — stellte in seinem Rechenschaftsbericht etliche Vorjahres-Höhepunkte heraus, unter anderem das „Megalange Sportwochenende und die Sport-Matinee im Fifty Fifty („Wird wieder gemacht!“). Unzufrieden äußerte er sich über die mäßige Beteiligung am letztjährigen „Sportpolitischen Aschermittwoch“. Auch die Besucherzahlen bei den letzten beiden Sportlerbällen könnten besser sein.

Teuerer Stadtstaffellauf

Negativ bemerkbar macht sich dies bei den Stadtverbands-Finanzen. Von einem 6000-Euro-Minus allein bei der Abrechnung dieser Bälle, die jeweils größte Einnahmequelle und Ausgabeposten darstellten, berichtete Schatzmeisterin Göbeler. Auch der Stadtstaffellauf kommt nicht ganz billig (8800 Euro). Unterm Strich ergab sich aber ein Jahresüberschuss von 3181 Euro — bei einem Haushaltsvolumen von rund 60 000 Euro.

Das leidige Geld stand auch im Mittelpunkt zweier Grußworte, die sich damit zu Kurzreferaten ausdehnten. Erlangens Bürgermeister und Sportreferent Gerd Lohwasser sprach nach Dankesworten für das Engagement von Stadtverband und Sportvereinen sofort das Thema „Hallenbad Frankenhof“ an.

Eine (Vor-)Entscheidung über die viel diskutierte Schließung aus Kostengründen (die EN berichteten) soll Anfang Juni im Stadtrat fallen. Das eventuelle „Aus“ könnte durch die beschlossene „Optimierung“ des Röthelheimbades mit Erweiterung der Schwimmhalle (1 Million Euro) und die Sanierung des Freibades West (über 800 000 Euro) etwas kompensiert werden, meinte Lohwasser. Ausweichmöglichkeiten für Schulen stünden in Spardorf zur Verfügung.

Darlehen statt Zuschüsse

Gutes und weniger Gutes aus BLSV-Sicht hatte Walter Fellermeier mitzuteilen. Die Übungsleiter-Zuschüsse an die Vereine „bleiben unangetastet“, die Mittel für Baumaßnahmen jedoch schrumpfen gewaltig — von 9,3 Millionen Euro imVorjahr auf 3,6 Millionen in diesem und nur noch 2,2 Millionen Euro im nächsten Jahr. Als Ausgleich werden mehr Darlehen angeboten, für die jedoch kommunale Bürgschaften erforderlich sind. Dass dies Fragen und Probleme in ganz Bayern aufwirft, wurde deutlich.