Effeltrich: Wie soll Schulsanierung aussehen?

28.2.2018, 16:00 Uhr
Effeltrich: Wie soll Schulsanierung aussehen?

© Dagmar Niemann

Das Architekturbüro Siewertsen (Baiersdorf) war im Januar beauftragt worden festzustellen, welche Schulsanierungsmaßnahmen unbedingt in Angriff genommen werden müssten. Inzwischen haben Ortstermine und Abstimmungsgespräche mit der Verwaltung, der Schulfamilie und den Vereinen, die Räume in der Schule nutzen, stattgefunden, so dass Norbert Siewertsen in der Sitzung einen Überblick über die notwendigen Maßnahmen geben konnte. Er soll dann auch den Antrag auf Förderung durch das "Kommunalinvestitions-Programm Schulinfrastruktur2 (KIP) formulieren, der bis Ende April bei der bayerischen Staatsregierung eingereicht werden muss und der eine Förderung bis zu 90 Prozent bringen könnte.

Die Effeltricher Schule besteht aus mehreren Teilen: der Altbau entstand 1959; 1968 wurde ein erster Neubau angebaut und etliche Jahre später ein zweiter. Zur 1972 errichteten Turnhalle besteht ein Verbindungsgang. Norbert Siewertsen machte darauf aufmerksam, dass das Vorhandensein dieser verschiedenen Gebäudeteile die Sanierung erschwere; man plane, sie harmonischer zusammenzuführen und auch im Obergeschoss eine Verbindung zwischen ihnen herzustellen.

Unbedingt notwendig in der Schule seien beispielsweise die energetische Sanierung vor allem der Dächer, neue Türen, Böden und Decken, neue Treppengeländer, der Einbau eines Aufzuges wegen der nun gesetzlich vorgeschriebenen Barrierefreiheit, ein neues Heizsystem, neue sanitäre Anlagen, Überprüfung und Erneuerung der Elektrik, Belüftungsanlagen und Brandschutz.

Außerdem schlug Siewertsen vor, den sehr großen Raum des bisherigen Lehrerzimmers in einen Multifunktionsraum mit separatem Zugang umzuwandeln, der nachmittags auch vom Musik- und Gesangverein genutzt werden könne. Das derzeitige Musikzimmer könne dann zum Lehrerzimmer werden. Bei der Turnhalle müssen die Fassade, das Dach, der Boden, die Wandbekleidung, die Decke, das Heizsystem, die Elektro- und die Lüftungsanlage erneuert werden. Auch der Pausenhof, der Innenhof und der Übergang zu den Sportanlagen seien neu zu gestalten. Die Kosten für diese Maßnahmen soll Architekt Siewertsen nun ermitteln und in den Förderantrag einfließen lassen.

Anschließend informierten Dominik Bigge vom Landratsamt (LRA) Forchheim und Maximilian Conrad vom Institut für Energietechnik (IfE) an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden die Räte über kommunale Energieeffizienznetzwerke.

Das ist ein Förderprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), einer Behörde des Bundeswirtschaftsministeriums, die sich für erneuerbare Energien und energieeffiziente Techniken einsetzt. Das Landratsamt Forchheim hatte den Gemeinden im Landkreis angeboten, einem zurzeit in der Entstehung begriffenen, kommunalen Netzwerk von 19 Teilnehmern beizutreten.

Hauptziel der dreijährigen Projekte ist die Energie- und Kosteneinsparung bei kommunalen Gebäuden. Durch die enge und kontinuierliche Zusammenarbeit mehrerer Partner können Energiepotenziale wirtschaftlicher und nachhaltiger erschlossen werden. Bei regelmäßigen Netzwerktreffen tauschen sich die beteiligten Kommunen aus, helfen einander und regen sich zu neuen Ideen an.

Ein Netzwerkprojekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Für das erste Jahr gibt es eine Förderung von 70 Prozent, für das zweite und dritte Jahr jeweils 50 Prozent. Der von der Gemeinde zu zahlende Eigenanteil für die energietechnische Beratung würde sich auf 4800 Euro im ersten Jahr und auf jeweils 4000 Euro im zweiten und dritten Jahr belaufen; für die Netzwerktreffen würden 750 Euro im ersten Jahr und jeweils 1200 Euro im zweiten und dritten Jahr anfallen.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dem Energieeffizienznetzwerk beizutreten; die Verwaltung wurde beauftragt, die Verträge abzuschließen.

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