Ein Seelsorger für Bubenreuth in Rufweite

29.5.2016, 06:00 Uhr
Ein Seelsorger für Bubenreuth in Rufweite

© Foto: Heinz Reiß

Begegnet man Pfarrer Guth, mag man nicht glauben, dass er demnächst seinen 80. Geburtstag feiert. Er wirkt vital, gutherzig, verschmitzt, väterlich, enorm rüstig. Sein unermüdliches Wirken im Bubenreuther Caritasheim und in der Pfarrgemeinde Maria Heimsuchung hält ihn fit und frisch.

Wenn man sich mit Pfarrer Guth über sein priesterliches Wirken unterhält, beginnt er bei seiner Kindheit. Als Sohn des Lehrers Max und dessen Ehefrau Theresia Guth am 21. Juni 1936 in Bamberg geboren, verbrachte er seine Kindheit mit zwei Brüdern und zwei Schwestern in der Fränkischen Schweiz. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium und als 20-jähriger hatte er das Abitur in der Tasche. Das Bedürfnis, den Menschen in allen Lebenssituationen beizustehen, hatte er stets. Es reifte deshalb der Wunsch Priester zu werden. Somit schloss sich ein Theologiestudium am Priesterseminar in Bamberg an.

„Mein priesterliches Wirken“, so fährt er fort, „begann genau zu Beginn des II. Vatikanischen Konzils“. Denn am 10. März 1963 wurde er von Erzbischof Josef Schneider in Bamberg zum Priester geweiht. Von Anfang an sei es ihm ein Bedürfnis gewesen, die Sakramente menschennah und situationsbezogen zu feiern – „nicht gespreizt, gekünstelt oder burschikos“. Beten ist für Guth „Die Seele in die Sonne Gottes halten“.

Büchenbach geprägt

Seine Arbeit begann er als Kaplan in Königsfeld, Theisendorf und Hannberg. 1967 trat er seine erste Pfarrstelle in Erlangen-Dechsendorf an. Ab 1975 bekleidete er das Amt des Schuldekans und Schulbeauftragten in Erlangen und Erlangen-Höchstadt, bis er 1985 die Pfarrei St. Xystus in Erlangen-Büchenbach und die Filial-Kirchengemeinde in Frauenaurach übernahm. Am 1. April 1990 wurde er Kolping-Präses in Erlangen-Büchenbach. Zum Weihnachtsfest 1997 erhielt Guth den Ehrentitel eines Erzbischöflichen Geistlichen Rates. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2004 war Guth Pfarrer in der Pfarrgemeinde zu den Hl. Aposteln in Erlangen Büchenbach und 2013 feierte Pfarrer Guth sein 50. Priesterjubiläum.

Nach all den Jahren im Erlanger Bereich wollte Pfarrer Guth seinen Lebensabend auch in Franken verbringen. Der damalige Bubenreuther Pfarrer Thomas Teuchgräber lockte ihn nach Bubenreuth. Das Caritas Alten- und Pflegeheim St. Franziskus hatte eine Wohnung frei, welche ihm gefiel. Für die Geigenbauergemeinde war dies ein Glücksfall, den Pfarrer Guth und sein ebenfalls pensionierter Amtsbruder Elmar Schauer schließen die Lücken in dem vom Priestermangel betroffenen Seelsorgebereich Erlangen Nord-Ost.

Seine herzliche Art, mit der er den Menschen begegnet, begeistert. Niemand möchte ihn missen. Noch heute zelebriert der Ruhestandspfarrer regelmäßig Eucharistiefeiern im Caritasheim und in der Pfarrgemeinde, er ist seelsorgerisch tätig und auch für weitere Belange stets ansprechbar. Er befindet sich im Unruhestand.

Guth hat Reisen zu biblischen Stätten betreut und eines Tages erhielt er als Urlaubsvertretung den Nigerianischen Priester Dr. Madakulam Usuagwu. Mit ihm reiste er nach Nigeria, kaufte 8000 Quadratmeter Grund und ließ einen Brunnen bohren. Alle Spenden die er erhält sind für dieses Projekt bestimmt.

Pfarrer Guth hat so ziemlich alles - außer Zeit, denn er führt seinen Haushalt mit 80 Jahren vollständig alleine und wenn man ihn die Frage stellt, was er sich zum bevorstehenden runden Geburtstag wünscht, erhält man die Antwort: „Ich will mit Menschen glücklich leben und Menschen glücklich machen.“

Keine Kommentare