Eiskalte Verführung von Sesam bis Spargel

ERLANGEN - Bei schönem Wetter ist es immer gut ein leckeres Eis in der Hand zu haben. Die EN stellen einige der schrägsten und ungewöhnlichsten Eissorten in Erlangen vor. Motto: Vielleicht mal Lust auf etwas Neues?

Wer bei den Filialen der Eisdiele „Garda“ auf die Angebotsliste schaut, wird die ein oder andere außergewöhnliche Eissorte entdecken: Seit neun Jahren betreibt Gerhard Pröpster seinen Verkauf in Baiersdorf, seit März 2010 auch in einer Teilfiliale in Erlangen mit ganz eigenen, kreativen Eiscremevarianten.

Irgendwann kam dann die Idee, dass man auch mit ungewöhnlichen Zutaten tolle Kreationen entwickeln kann — Zutaten, die nicht oft verwendet werden und selten in Eisdielen anzutreffen sind. So entstanden unter anderem Sorten wie „Sesam-Nuss“ mit einer Mischung aus Sesamaroma, Krokant - und Schokoladenstückchen und echten Sesamkörnern oder die Sorte „Joghurt-Holunder“, die mit Holundersirup verfeinert wurde.

„Jedes Jahr entwickeln sich neue Ideen, die auch ins Angebot aufgenommen werden. Wegen der begrenzten Platzanzahl in der Verkaufstheke wechseln wir die Sorten ständig durch“, sagt Pröpster. Er versichert, dass jede seiner Eiscreme-Sorten ohne künstliche Zusatzstoffe hergestellt wird, wie zum Beispiel das sehr beliebte Mangoeis, dass aus frischen Früchten gewonnen wird. Alle seine Rezepte entstehen in Eigenproduktion und sind original italienisch; die ungewohnten Sorten kommen ebenfalls gut bei den Kunden an.

Auch für die nächsten Monate plant der Inhaber der „“-Eisdielen neue Kreationen, beispielsweise verschiedene Zusammenstellungen aus Früchtesirup und Joghurteis.

© Michael Müller

Doch auch andere Betriebe beschäftigen sich mit der eigenen Herstellung von kreativen Geschmacksvariationen, so zum Beispiel der Inhaber der Eisdiele „Eiszeit“, Harald Schachinger, der nicht nur ungewöhnliche Sorten im Verkauf herstellt, sondern auch für gehobene Gastronomie und auf Anfrage ungewöhnliche Eiscremesorten in Eigenproduktion.

Er bietet neben den normalen Klassikern auch eigens entwickelte Sorten an: Schokolade-Ingwer-Eis, das bei den Leuten sehr beliebt ist, oder auch sein berühmtes „Quark 17“, das in Zusammenarbeit mit dem HCE-Spieler Oliver Hess entstand. Dabei finden sich unter dem normalen Quarkeis kleine gefrorene Himbeersplitter, die dem Eis den richtigen fruchtigen Biss geben. Zitronensaft unterstreicht den Geschmack der Himbeeren.

Spaßeshalber kreierte Schachinger zur Bergkerwa ein „Bier-Eis“, das mit echtem Kirchweihbier produziert und wie alle seine Eissorten ohne künstliche Farb- und Aromastoffe hergestellt wurde. „Deshalb biete ich auch kein himmelblaues Eis und kein Schlumpfeis an“, sagt Schachinger. „Das ist alles nur Chemie. Die Kinder kaufen zwar nach Farbe, aber sie sind von meinem Waldbeereis mit einem kräftigen Lilaton oder dem Erdbeereis mit knalligem Rosarot ebenso begeistert.“ Und dabei entstehen die Farben sogar nur durch die gute Qualität der frischen Früchte.

Ein weiterer Kreativer ist Thomas Hauth, der drei Filialen des „“ in Erlangen betreibt. Produziert wird das ungewöhnliche Eis täglich in der Luitpoldstraße, natürlich alles ohne künstliche Konservierungs-, Farb- oder Zusatzstoffe. Seine außergewöhnlichen Schöpfungen gibt es aber nicht täglich zum Ausprobieren.

Die Ideen entwickelt Hauth saisonal, nach einem bestimmten Thema oder zu speziellen Anlässen. Er ist quasi der „König der Kreationen“: Außergewöhnliche Zutaten wie Avocado, rote Beete, Tomate-Basilikum, im Frühjahr auch verschiedene Käsesorten wie Camembert oder Gorgonzola, verwendet er für ausgefallene Geschmäcker. Einmal jährlich wird zum Zollhausfest auch das Radlereis im „Eishaus“ angeboten.

Ganz besonders beliebt sind Hauths jährliches Spargeleis oder auch die speziellen Käsevarianten. „Da kommen die Kenner!“, so Hauth. Auch demnächst wird es wieder regelmäßig Spargeleis im Verkauf geben.

Auch international ist der Eisdielenbetreiber interessiert: Er konferiert über Skype und via E-Mail mit Kollegen aus aller Welt, um beispielsweise indische oder asiatische Rezepte mit der leckeren Eiscreme zu verbinden. Dann entstehen Variationen wie Zitronengraseis oder auch Curry- Reis Geschmack. Ein witziger Gag für die Kunden, die „einfach immer etwas Neues brauchen“, sagt Hauth.

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