Eldorado für Biker

3.5.2003, 00:00 Uhr
Eldorado für Biker

© Rainer Windhorst

So waren es denn auch 300 bis 400 Interessierte, die die neue und „in ganz Nordbayern beispiellose Freizeitanlage“, so Klaus Roas, Leiter der Projektgruppe Röthelheimpark, in Augenschein nahm. In der Tat hatten die Besucher Grund zum Staunen. Denn der unbestreitbare Höhepunkt der Anlage ist ein atemberaubender Bike-Park, der „Jugendliche davon abhalten soll, sich mit ihren Rädern im unmittelbar angrenzenden Naturschutzgebiet auszutoben“, wie Oberbürgermeister Siegfried Balleis bei der symbolischen Übergabe von Verbandsmaterial, Hacke und Schaufel an die Extremradler betonte.

Diese hatten die Anlagen, einen Mountainbike-Rundkurs sowie einen eindrucksvollen Trial-Garten, wesentlich mitgestaltet. So wurde beispielsweise der Garten, der auf den ersten Blick wie eine unübersichtliche Trümmerwüste wirkt, in rund sechsmonatiger Arbeit von dem Erlanger Trialfahrer Andreas Weiß akribisch zusammengestellt und auch von Anfängern bewältigt werden kann — allerdings nur in der richtigen Schutzkleidung mit Helm und Protektoren, wie Weiß betont.

Dass der Trial-Garten aber auch ein El Dorado für Könner ist, demonstrierten die beiden Radprofis Achim Steinert und Sascha Straube aus Oberasbach und Nürnberg. Sascha Straube präsentierte in der Betontrümmer-Landschaft atemberaubende Sprünge aus zwei Metern Höhe und weitere halsbrecherische Akrobatik.

Rundkurs für jedermann

Ebenfalls besonders am Trial-Garten ist, dass genau wie der Mountainbike-Rundkurs für jedermann frei zu Nutzen ist. Eine Mitgliedschaft in einem Verein ist nicht nötig. Die Benutzung ist wie in den immer zahlreicher werdenden Skaterparks auf eigene Gefahr. Für den ordnungsgemäßen Zustand des Drahtesels wie der Schutzkleidung ist jeder Biker selbst zuständig.

Doch ist die Anlage am Silbergrasweg nicht nur ein Paradies für Extremradler. Ebenfalls entstanden sind nämlich auch zwei große Ballsportflächen, die auf Grund ihres Belages das ganze Jahr hindurch nutzbar sind. Fest installierte Fußball-, bzw. Handballtore und Basketballkörbe aus Metall stellen sicher, dass so schnell nichts kaputt- oder verloren gehen kann.

Finanziert wurde das Projekt, dessen Gesamtkosten sich aller Voraussicht nach auf 384 000 Euro, belaufen werden, je zur Hälfte aus dem laufenden Haushalt der Stadt Erlangen sowie von der Treuhandfirma „Deutsche Bau- und Grundstück AG“.

Der Bau der Anlage war unter anderem auch deswegen nötig geworden, weil das alte Basketballfeld und der kleine Bolzplatz des Jugendclubs „Easthouse" für das neue Förderzentrum der „Lebenshilfe“ weichen mussten.

Diesen Umstand habe man zum Anlass einer umfassenden Erweiterung und Verschönerung der Anlage genommen, so Volker Leers von der „Deutschen Bau- und Grundstück AG“. Die Anlage am Silbergrasweg arrondiere darüber hinaus durch ihre gelungene Form den Südwesten des Röthelheimparks, dessen Bebauung in diesem Bereich nun weitgehend abgeschlossen sei, so Leers weiter. RAINER WINDHORST