Erfrischung für Kopf und Seele

22.10.2019, 19:18 Uhr
Erfrischung für Kopf und Seele

© Foto: Harald Hofmann

Marco Simsa kommt aus Wien und ist seit knapp 30 Jahren damit beschäftigt, Kindern die klassische Musik nahe zu bringen. Das macht er mit einer hochwirksamen Mélange aus Pädagogik, Musikwissen, Humor und – das ist deutlich spürbar – sehr viel Kinderliebe.

Am Sonntag ging es um die "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi, die er Stück für Stück und Takt für Takt zusammen mit den Kindern durchlebte. Sein Minimalorchester, bestehend aus Nora Samandjiev (Cello) und Alfredo Garcia-Navas (Gitarre) stand ihm dabei gut gelaunt zur Seite. Auch wenn es richtig virtuos wurde, wenn im Frühling das haarig wilde Wetter zwei, dreimal gespielt werden musste, behielt Nora die Nerven – Hut ab.

Gut vorbereitet, die kleinen Zuhörer hatten Regentropfen, Krähen und Zähneklappern geübt, ging es in den Frühling. Man lauschte dem Rauschen des Gebirgsbachs und erkannte die so markanten Vogelstimmen. Schon wurde es Sommer, wurde es so heiß, dass Simsa rufen musste: Pullis aus, Schals weg! Cello und Gitarre bekamen Badehose und Schwimmflügel an, – obwohl – es war ja viel zu schwül für jegliche Bewegung. Nicht einmal die Musiker konnten da spielen, bei der Hitze waren sie eingeschlafen, wie Vivaldis schlummernde Hirten, die Nora und Alfredo dann doch noch – im Halbschlaf – spielten, bevor alle von Blitz und Donner des Sommergewitters aufgeschreckt wurden.

"Hau rein, was geht!"

Besonders furchterregend war das Unwetter, weil "Gasttrommlerin" Katharina aus dem Publikum die Anweisung "hau rein, was geht!" wörtlich genommen hatte. Aber nicht irgendwie, sondern pünktlich da, wo es hingehörte, haute sie rein.

Im Herbst fand dann das große Erntedankfest inklusive Tänzchen statt: 15 Kinder lernten in knapp drei Minuten eine nette Choreographie und führten diese dann fehlerfrei auf. Natürlich macht das Spaß, und jedes Kind wird sich lange an die schönen "Vier Jahreszeiten" erinnern.

Auch an den kalten Winter, denn da zog man die Pullis wieder an, rollte Ärmel wieder runter und setzte die Mützen auf, damit Schneefall (unhörbar) und Zähneklappern (deutlich hörbar) auch echt wirkten. Gemütlich wurde es dann in der warmen Stube beim Kaminfeuer.

Schnell war das Jahr vergangen. Die Kinder hatten nicht nur an Marco Simsas Lippen gehangen, sondern auch tatkräftig mitgewirkt und bestimmt Lust bekommen, mit diesem tollen Musiklehrer bald auch andere Werke der klassischen Musik zu entdecken.

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