Erlangen: Ausstellung zum Thema Heimat

31.8.2017, 07:00 Uhr
Erlangen: Ausstellung zum Thema Heimat

© Peter Millian

"Offen" ist die neue Gruppen-Ausstellung (Schiffstr. 7, Mi. - Fr. 15 – 19, Sa. 11 – 15 Uhr. Bis Ende Oktober) aber nicht nur für nicht-fränkische Künstlerinnen und Künstler, offen ist sie auch für Darstellungsformen, die knapp neben Malerei und Skulptur liegen – Fotografie, Installationen und sogar Filmproduktionen. Sie alle thematisieren Heimat, genauer: Heimaten.

Denn was dem einen Heimat ist, kann dem anderen das pure Grauen sein – es ist eine Frage der Perspektive(n). Kitsch und Tümelei müssen draußen bleiben.

Was gleich einmal heimatlich einstimmt sind die hier versammelten Künstlerinnen und Künstler, von denen die meisten "gute Bekannte" sind: Claudia Stickel mit ihren einfühlsam gestalteten (Speckstein-) Skulpturen, Evi Bornitzky, Ulrike Drescher-Junkenitz und Heike Flügel mit fränkischen Landschaften und "typischen" Motiven (Apfelbaum, Nachbars Garten) sowie die immer wieder beeindruckende Katja Gehrung, deren fotografierte Selbstinszenierungen mittlerweile auch jenseits Frankens als große Kunst anerkannt werden und die diesmal gleich mit neun Werken zu sehen ist.

Erlangen: Ausstellung zum Thema Heimat

© Foto: André De Geare

Zu den guten Hausgeistern Schiegls hat sich auch der zuletzt im Schwäbischen lebende Vielseitigkeits-Meister Georg Koschinski entwickelt, von dem elf recht unterschiedliche Arbeiten ausgestellt sind. Den in München lebenden Erben ist es zu verdanken, dass der 2013 in hohem Alter gestorbene Maler und Grafiker unvergessen bleibt und weiterhin in der Kunstszene hochgeachtet bleibt.

Der Landschaft und der Natur haben sich auch Eva Körner (mit Motiven aus Oberbayern) und Marianne Kriegel verschrieben, während Werner Nürnberger in die Hochgebirgslandschaft des Himalaja oder – besonders eindrucksvoll – in die Sahara, in die Höhle des "englischen Patienten" im Kebir-Gebirge.

Zupackende Arbeitsweise

Ein Neuling ist der Spardorfer Tom Schmid, der auf seinen großen Formaten eine zupackende Arbeitsweise mit pastosem Farbauftrag und kräftigen Spatel hinlegt.

Und wer schmunzeln möchte möge Reinhard Grimmers "Tear down this wall"-Installation ansehen: Der Doppelsinn des englischen Verbs/Substantivs "tear" hat ihn eine tränenreiche, einsturzgefährdete Mauer bauen lassen. Manchmal ist es eben auch eine Kunst, schmunzeln zu machen.

Schiffstr. 7, Mi. - Fr. 15 – 19, Sa. 11 – 15 Uhr. Bis Ende Oktober.

Keine Kommentare