Erlangen: Betreiberwechsel wirbelt Staub auf

3.2.2017, 19:00 Uhr
Erlangen: Betreiberwechsel wirbelt Staub auf

© Fotos: Harald Sippel

„Eine Ära kehrt zurück“, verkündet seit ein paar Tagen eine Facebook-Seite. Gemeint ist damit die Wiedereröffnung des „Café Weiß“ im Juni. Ein Kaffee-Haus, das ab 1901 für Jahrzehnte am Lorlebergplatz präsent war. Das „Lorleberg“ und der „Lorlebäck“ werden ab April dort der Vergangenheit angehören.

Zumindest das „Lorlebäck“ wird aber nicht verschwinden, sondern nur ein paar Hundert Meter weiter an der Ecke Bismarck-/Luitpoldstraße weiter existieren. In der ehemaligen Filiale der Metzgerei Thomann wird bereits von Iris Bosch-Weidinger und Saida Osterloh der Neustart mit üppig bestückter Verkaufstheke, Stehtischen und ein paar Sitzmöglichkeiten vorbereitet.

Erlangen: Betreiberwechsel wirbelt Staub auf

Der Abschied aus den alten Räumen erfolgt aber nicht harmonisch. „Der Mietvertrag endet, und es wurde Eigenbedarf angemeldet. Obwohl wir hier viel investiert haben und alles super läuft, stehen wir nun ohne Ablöse da. Rechtlich ist das zwar alles okay, für uns aber dennoch ein schwerer Schlag“, berichtet Bosch-Weidinger.

„Ich weiß, dass die Leute reden und einiges dazu im Umlauf ist“, berichtet Alexander Schilling, der im Juni mit seiner Frau das „Café Weiß“ eröffnen wird. Er betont, dass der Pachtvertrag regulär auslief und der Einstieg seiner Familie, die auch Eigentümerin des Hauses ist, lange im Voraus bekannt war. „Ich bin nicht der böse Schwiegersohn, der sich ins gemachte Netz setzt.“ Mit seiner Frau Martina Weiß möchte der gelernter Koch an die alte Familientradition anknüpfen und neue, moderne Varianten für den Kaffeehausbetrieb verwirklichen.

„Wir möchten ein Angebot schaffen, das in unser Stadtviertel passt“, berichtet Schilling. Dafür soll der Kaffeehaus-Charakter durch selbst gebackene Kuchen und Torten aufgewertet werden. „Bei uns wird ein Koch arbeiten, der auch gelernter Konditor ist.“ Zudem möchte er eine seiner Leidenschaften in den Fokus rücken: Wein. „Im Anbau zum Garten wird es abends eine besondere Weinkarte geben.“ Schließlich betreibe er mit „derweinblog.de“ eine Internet-Seite zu diesem Thema.

Keine Kommentare