Auftakt

Erlangen ist in die Freibadsaison gestartet

24.5.2021, 11:17 Uhr
Erlangen ist in die Freibadsaison gestartet

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

„Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Leute sich das mit dem vorherigen Testen, mit dem Impfausweis mitbringen, überhaupt mit den ganzen Nachweisen alles antun, um ins Bad zu kommen“, strahlt Schwimmmeister René Urban, der am Pfingstsamstag Dienst hatte im Röthelheimbad. „Wir waren alle begeistert“. Immerhin war es am Samstag mit sieben Grad noch recht kalt und vor allem windig, als die ersten Gäste in das Freibad kamen.

100 Karten durften verkauft werden, rund 80 Frühaufsteher hatten sich dann vor dem Bad eingefunden. „Wir haben vor Freude vor dem Eingang eine Laola-Welle gemacht, bevor dann endlich die Tore geöffnet wurden“, erzählt der Schwimmmeister. „Es war für viele Badegäste wie ein Geschenk, wie Weihnachten und Ostern zusammen, einige haben sogar Plätzchen für uns mitgebracht“. Allerdings habe man auch zwei Gäste wieder abweisen müssen, weil sie keinen gültigen Negativtest dabei hatten.
Zur anschließenden fünfstündigen Familienbadezeit durften 700 Wasserratten in das Bad, rund 200 hatten sich vorab angemeldet. Im Laufe des Tages kamen dann noch etliche weitere Anmeldungen hinzu. Anmelden kann man sich ausschließlich über das Internet, am Bad selbst werden keine Eintrittskarten verkauft.

Testergebnis auf dem Handy

Cornelia Schirmer ist aus Hetzles gekommen, um endlich einmal wieder schwimmen zu gehen. Den Corona-Test hat sie in Neunkirchen am Brand gemacht. Als sie dann in Erlangen ankam, hatte sie das Negativergebnis schon auf dem Handy. Seit zehn Jahren kommt sie regelmäßig ins Röthelheimbad und hat die „schwimmlose“ Zeit schon sehr vermisst. Darum stört sie auch die etwas kalte Witterung nicht. „Das ist heute mehr für die Harten“, strahlt sie.

René Urban und eine Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes prüfen die Testergebnisse der Badegäste noch vor dem Eingang. Auch der Ausweis muss vorgezeigt werden, bevor an der Kasse die Eintrittskarte gescannt wird. Schon als sich die Schiebetür in den Freibereich öffnet, tönt es den Badegästen entgegen: „Schön euch wieder zu sehen“. Denn viele sind Stammgäste, kennen sich schon seit Jahren und treffen sich normalerweise mehrmals in der Woche im Bad. Dann treffen sie auch wieder auf die beiden Hasen, die sich das Freibad als ihr Zuhause ausgewählt haben und neugierig aus dem Gebüsch schauen, um zu sehen, ob alles wieder ist wie im letzten Jahr.

Erlangen ist in die Freibadsaison gestartet

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

Am Beckenrand ziehen sich ein Mann und eine Frau gerade einen Neoprenanzug über. Es sind die Triathleten Sandra Rauch und Daniel Heilmann vom Post SV Nürnberg. Sie sind zum Trainieren gekommen, weil das in Nürnberg wegen der dort höheren Inzidenz noch nicht wieder möglich ist. Wenig später kommen noch weitere Sportlerinnen und Sportler hinzu. Auch zwei Männer sind unter den Badegästen, die für die Aufnahmeprüfung bei Polizei und Feuerwehr einen Leistungsnachweis benötigen. Den nehmen die Schwimmmeister auch noch gleich ab. Die beiden ziehen wie auch die inzwischen rund 100 Freizeitschwimmer ihre Bahnen. Außer, dass man genügend Abstand zueinander halten muss, gibt es keine weiteren Regeln. Das ist aber auch der einzige Unterschied zum „Corona-Schwimmen“ vom letzten Jahr, als das noch auf den Bahnen streng geregelt war.

Die tägliche erste Badezeit ist derzeit von acht bis zehn Uhr. Dann wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles desinfiziert, dann kommt die fünfstündige Familienbadezeit. Von 17 bis 19 Uhr ist dann noch Spätschwimmen angesagt. Wie es nach Pfingsten weiter geht, stehe noch ein bisschen in den Sternen, weil noch nicht klar sei, wie es mit den Vereinen weitergehe, sagt René Urban. „Wir achten auf alle Neuerungen, die uns so angekündigt werden“.

Freibad West soll Anfang Juni öffnen

Vielleicht, meint Urban, gebe es ja auch bald wieder die Möglichkeit mehr Leute ins Bad zu lassen oder die Slots zu verlängern. Laufend würde es neue Verordnungen geben. Die neuesten seien zum Teil erst Donnerstagnacht gekommen, darum hätten es auch nur wenige Bäder geschafft bis Pfingsten zu öffnen.
Weil noch vieles unklar ist, ist auch erst einmal nur das Röthelheimbad geöffnet worden. „Wir müssen sehen, wie sich die Lage entwickelt“, sagt René Urban. Derzeit sei geplant, das Westbad am 3. Juni zu öffnen. Bis dahin könne man sehen, wie es im Röthelheimbad läuft und die Verfahren wenn nötig noch etwas anpassen.

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