Erlangen: Kommen Luxuswohnungen auf Kitzmann-Areal?

1.10.2018, 19:30 Uhr
Erlangen: Kommen Luxuswohnungen auf Kitzmann-Areal?

© Ulrich Schuster

Trutzig ragt das Eingangsgebäude der Privatbrauerei Kitzmann in der Fahrstraße in die Höhe. Es ist nur der kleine (sichtbare) Teil einer Immobilie, deren wahre Größe sich nur aus der Vogelperspektive erfassen lässt. Zusammen mit dem BräuKontor und der BräuSchänke erstreckt sich das Gesamtareal entlang der Südlichen Stadtmauerstraße von der Schuhstraße im Westen bis zur Fahrstraße im Osten. Kurz: Eine riesige Fläche. Und ein innerstädtisches Filetstück. Der Traum eines jeden Immobilienentwicklers.

Verkauft hat die Erlanger Privatbrauerei Kitzmann ihre Liegenschaften an ein anderes alteingesessenes Erlanger Unternehmen: die Sontowski & Partner Group. Ein Gesellschafter von Sontowski & Partner hat sich das denkmalgeschützte Gebäude gesichert, in dem die BräuSchänke, der Getränkemarkt BräuKontor und die Arztpraxis Shen Zentrum untergebracht sind. Um welchen Gesellschafter es sich handelt, will man bei Sontowski & Partner nicht sagen. "Damit ist der Verbleib der traditionsreichen Gaststätte mit Biergarten gesichert. Auch die Mietverträge mit Getränkemarkt und Arztpraxis werden fortgeführt", heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Immobilienfirma.

Die Sontowski & Partner Group (S&P) selbst hat den mit den ehemaligen Brauereigebäuden bebauten Teil des Geländes erworben. "Als Erlanger Unternehmen mit großer Verbundenheit zur Stadt bedauern wir die Einstellung des traditionsreichen Brauereibetriebes Kitzmann sehr. Wir werden für das Grundstück in Abstimmung mit der Stadt – dem Bebauungs- und Flächennutzungsplan entsprechend – eine attraktive Nachnutzung entwickeln", sagt Klaus-Jürgen Sontowski, Geschäftsführender Gesellschafter der Sontowski & Partner Group. Über den Kaufpreis der Kitzmann-Immobilie schweigt er sich aber aus. 

Brauhaus in Forchheim bereits umgewandelt

Es ist nicht das erste Mal, dass S&P eine innerstädtische Brauerei erwirbt und in eine attraktive, aber nicht ganz preiswerte Wohn- und Geschäftsimmobilie umwandelt. Rund elf Millionen Euro nahm Sontowski & Partner beispielsweise in die Hand, um in der Nachbarstadt Forchheim das alte Brauhaus zu "entwickeln".

Nach einem rund 20 Jahre währenden Dasein als Industriebrache entstand dort im Herzen der Stadt ein moderner Wohnkomplex mit 34 Wohnungen, zwei Gewerbeflächen sowie Tiefgarage. Alle Wohnungen sind zwischen 28 und 147 Quadratmeter groß. Überall wurde Fußbodenheizung installiert, Echtholzparkett verlegt und eine moderne Gebäudetechnik mit Lüftungsanlage integriert. Das hat natürlich seinen Preis: Die Eigentumswohnungen im Forchheimer "brauHaus" sind laut der Online-Plattform neubaukompass.de ab 466.000 Euro zu haben. 

Eine Auskunft darüber, was mit dem weitläufigen Logistikzentrum im Süden Niederndorfs, aus dem die Kulmbacher Brauerei AG bereits die Lagerbestände abgeholt hat, geschehen soll, wollte man nicht geben. "Bitte wenden Sie sich dazu an die Brauerei Kitzmann", hieß es in einer schriftlichen Antwort aus Kulmbach. Doch auch Peter Kitzmann wollte sich am Montag in Niederndorf dazu nicht äußern.

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