Erlangen: Mehr Platz für Fahrräder am Bahnhof

26.1.2021, 10:30 Uhr
Erlangen: Mehr Platz für Fahrräder am Bahnhof

© Harald Sippel

Das Ziel ist klar: Bis Ende 2022 sollen deutschlandweit 100 000 zusätzliche Fahrradstellplätze an den Bahnhöfen geschaffen werden. Das Ganze geht auf eine Kooperation des Bundesumweltministeriums und der Deutschen Bahn (DB) zurück und nennt sich "Bike+Ride-Offensive". Erlangen ist sofort auf diesen Zug aufgesprungen. Jetzt werden zunächst auf der Bahnhof-Ostseite moderne Abstellanlagen in Form von Doppelstockparkern und Reihenbügeln errichtet. Später ist die Westseite dran.

Dieses Förderprogramm kommt den Stadtoberen in ihren Bestrebungen in Sachen Radverkehr und Klimaschutz natürlich sehr entgegen. Schließlich wird auch hier umwelt- und klimafreundliche Mobilität als wichtiger Faktor zum Erreichen der ehrgeizigen Klimaschutzziele gesehen. Was sich nicht zuletzt im Verkehrsentwicklungs- und Mobilitätsplan 2030 wiederfindet (die EN berichteten).

Seit Jahren ist die Stadt bemüht, den Massen an geparkten Fahrrädern in der Innenstadt und vor allem rund um den Bahnhof mit verschiedenen Mitteln irgendwie Herr zu werden – mit unterschiedlichem Erfolg. Die bisherige Abstellsituation hat bekanntlich schon oftmals einigen Unmut hervorgerufen. Auch deshalb ist die Errichtung neuer Anlagen, "die eine höhere Kapazität aufweisen, dringend erforderlich", wie es im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hieß.

Umstieg attraktiver machen

Im März 2020 wurde beschlossen, zusätzliche Fahrradabstellanlagen am Bahnhof einzurichten. Schließlich hat man sich für das Bundes-Förderprogramm beworben, dessen Ziel es ist, die Bahnhöfe für den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad in Kombination mit der Bahn deutlich attraktiver zu machen. Schon im September bekam die Stadt einen positiven Bescheid. Demnach wird das Erlanger Projekt anteilig mit 60 Prozent aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (KSI) gefördert.

Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei etwa 90 000 Euro, wovon sich der Eigenanteil der Stadt auf 36 000 Euro beläuft – die Fördersumme beträgt also rund 54 000 Euro. Auf dieser Grundlage werden nun in Erlangen 288 neue Fahrradabstellmöglichkeiten auf der West- und Ostseite des Bahnhofs geschaffen. Die nach wie vor hohe Nachfrage an Fahrradstellplätzen kann damit wieder ein bisschen besser gedeckt werden.

"Durch die Förderung des Radverkehrs als umweltfreundliche Mobilitätsform steht die Erweiterung der Fahrradabstellmöglichkeiten im Einklang mit der Klimaaufbruch-Strategie der Stadt", hieß es seitens der Stadt. Dem Ziel aus dem Verkehrsentwicklungsplan, die Vernetzung der Verkehrsarten des Umweltverbundes vermehrt zu fördern, werde damit ebenfalls entgegengekommen.

Die Standorte auf der Bahnhof-Westseite müssen allerdings noch etwas aufwendiger vorbereitet werden, so dass eine Umsetzung dort erst "zu einem späteren Zeitpunkt im Laufe des Jahres 2021 erfolgen kann", hieß es.

Bekanntlich steht schon länger der Bau eines Fahrradparkhauses an. Die Neuerrichtung der Fahrradabstellanlagen im Rahmen der "B+R-Offensive" stellt natürlich eine willkommene Ergänzung zu jenem geplanten Radparkhaus an der Südseite von Gleis 1 dar.

Und mit diesem sich ergänzenden Angebot erwartet man im städtischen Bau- und Planungsreferat, dass die Nachfrage nach Fahrradstellplätzen am Bahnhof und in dessen Umfeld letztlich deutlich besser gedeckt werden kann.

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