Erlangen: „Menschlichkeit vor Ort“ als Motto des BRK

11.5.2016, 15:00 Uhr
Erlangen: „Menschlichkeit vor Ort“ als Motto des BRK

© Udo B. Greiner

Auf dem BRK-Gelände an der Henri-Dunant-Straße, benannt nach dem Gründer der weltweit agierenden Organisation, lockten zahlreiche Aktivitäten. Das Rotkreuz-Museum in Nürnberg hatte historische Exponate zur Verfügung gestellt, die Rettungshunde zeigten ihr Können in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, Blutzucker- und Blutdruckwerte konnten bestimmt werden, Taucher der Wasserwacht demonstrierten ihre Einsatzbereitschaft, mit der Bergwacht konnte die Kletterwand bezwungen werden und eine Feldküche sorgte für das leibliche Wohl.

Zu den Klängen von Johnny Ray Norris demonstrierte das Senioren-Netz, warum Computer für ältere Menschen keine sieben Siegel darstellen müssen.

BRK-Kreisvorsitzender Stefan Müller, Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, zeichnete verdiente Personen für ihre Aufbauleistung aus: Andreas Thumser (Ausbildung), Edith Mühlhans (Rettungshundestaffel Höchstadt), Gertrud Silberhorn („Wohnen und Leben“ in Etzelskirchen), Manfred Seeberger (Schwimmausbildung Wasserwacht), Kirsten Fraedrich (Öffentlichkeitsarbeit „Schorsch“), Peter Baierl (BRK Höchstadt), Walter Reinfelder (BRK Heroldsberg) und Hermann Barth (Gebrüder Barth GmbH für die Hilfe bei einer Großübung). Sie alle betreiben mit den etwa 1500 ehrenamtlichen Helfern und 440 Hauptamtlichen „Menschlichkeit vor Ort“ – so lautet das Motto des Kreisverbandes Erlangen-Höchstadt. Wobei die Ausbildung groß geschrieben wird: Ständig sind zehn Freiwillige „Soziales Jahr“ im Rettungsdienst im Einsatz und erhalten gleichzeitig das Prädikat zum Rettungssanitäter. Das neue Berufsbild Notfallsanitäter nehmen derzeit zehn und weitere zehn ab Herbst in Angriff, nochmals zehn werden aktuell zum Rettungsassistenten geschult und neun haben sich für den Beruf der Altenpflegefachkraft entschieden.

Die Aktiven nehmen die Herausforderungen des demographischen Wandels, im Katastrophenschutz, bei den Betreuungsdiensten, der Gesundheits- und Pflegereformen an. Dabei muss – so Kreisgeschäftsführerin Beate Ulonska – „der Spagat zwischen sozialer Verantwortung und unternehmerischen Rahmenbedingungen“ gemeistert werden.

Die Palette der Leistungen macht dabei die riesige Bandbreite der Hilfe deutlich. Sie reicht von A wie ambulanter Pflegedienst über Rettungs- und Fahrdienst, Essen auf Rädern, Hausnotruf, Reisedienst, Notfallseelsorge, Bergwacht, Jugendrotkreuz, Blutspendedienst, Seniorenbüro und -netz, Alten- und Behindertenclubs, Suchdienst und Gemeinschaftshilfe bis zu W wie Wasserwacht. Und durch die Partnerschaft mit Wladimir, dem Krankenhaus im indischen Bareilly und der Freundschaft mit dem norditalienischen Uggiate-Trevano ist der Erlanger BRK-Kreisverband auch international verankert.

Einige Zahlen lassen das Engagement des BRK-Kreisverbandes aufscheinen. So fuhr 2015 der Rettungsdienst 134 Einsätze mit 2942 km pro Tag. Das war im Jahr fast 27 Mal um die Welt.

Der Fahrdienst bewältigte rund 30 000 Einsätze, es wurden 76 000 „Essen auf Rädern“ ausgegeben, 120 Klienten ambulant gepflegt, 1000 Teilnehmer mit dem Hausnotruf versorgt sowie 9221 Personen in Erster Hilfe ausgebildet. Sanitätsbereitschaften, Wasserwacht, Bergwacht und Rettungshunde halfen unzählige Male Menschen in Not.

Ein solches Spektrum wird von 11 000 Mitgliedern, die mit ihren Beiträgen die umfangreiche Arbeit fördern, entsprechend honoriert. Wobei – Spenden sind immer willkommen. Denn nach Abschluss der großen Bauprojekte im Jahr 2015 (Neubau der Rettungswache Höchstadt sowie Sanierung und Modernisierung der Altenpflegeeinrichtung in Etzelskirchen) mit einem Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro steht schon die nächste große Aufgabe bevor: Zusammen mit dem ASB entsteht ein Neubau der Rettungswache in Herzogenaurach mit Garagen auch für den Katastrophenschutz. Die geschätzten Kosten: etwa 3,5 Millionen Euro.

Keine Kommentare