Erlangen: Schönheitskur für Platz am Brucker Ehrenmal

16.12.2020, 10:28 Uhr
Erlangen: Schönheitskur für Platz am Brucker Ehrenmal

© Harald Sippel

Die Grünfläche rund ums Brucker Ehrenmal soll aufgehübscht werden. Bei nächster Gelegenheit wird das kleine Areal zwischen Fürther Straße und Regnitz "überarbeitet" und mit Bänken, Abfalleimern und insektenfreundlichen Bäumen ausstaffiert.

Mit diesen Maßnahmen kann im Brucker Ortskern eine "attraktive Grünfläche als Aufenthaltsort geschaffen werden", meint die CSU-Fraktion und stellte einen entsprechenden Antrag, der jüngst im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss zur Sprache kam.

Seit Jahren gehegter Wunsch

Und wenn man schon mal dabei ist, die "Aufenthaltsqualität" des Platzes zu erhöhen, soll auch gleich das Ehrenmal restauriert werden. Das sei ein seit Jahren gehegter Wunsch des Heimat- und Geschichtsverein Erlangen, Arbeitskreis Bruck, so die CSU-Fraktion.

Dass auf der Rasenfläche nun Bäume oder womöglich pflegeleichte Hecken gepflanzt werden, fand den ungeteilten Beifall von Beirätin Bianca Fuchs, Grüne Liste. Aber für die Sache mit dem Ehrenmal konnte sie sich weitaus weniger begeistern. Allein die Bezeichnung fand sie "extrem ungeeignet" und schlug vor , das Ganze in "Mahnmal" umzubenennen. Denn es sei "nicht mehr zeitgemäß", jetzt noch von Ehre zu reden, wenn man fürs Vaterland stirbt, so Fuchs.

"Sehr gute Erinnerungsarbeit"

Dieser Ansicht trat Oberbürgermeister Florian Janik allerdings energisch entgegen. Er wies darauf hin, dass jene Gedenktage mitsamt den Kranzniederlegungen an jener Stelle beileibe "nichts mit Blut, Ehre und Vaterland" zu tun haben. Im Gegenteil. Bei solchen Veranstaltungen werde "sehr gute Erinnerungsarbeit" geleistet. Zudem findet dabei ein "sehr starkes Eintreten für die ,Nie-wieder-Krieg-Einstellung’ statt". Diese "gelebte Praxis" sei für ihn letztlich wichtiger als die Bezeichnung "Ehrenmal", so OB Janik.

"Hotels" richtig platzieren

Fern ab von jenem militärisch-kriegerischen Aspekt fand es Frank Höppel schlichtweg gut, dass bei dem Vorhaben auch an die Insekten gedacht worden sei. Der ÖDP-Stadtrat plädierte für das Anbringen von "Insektenhotels", wobei er zu bedenken gab, dass es dabei "ein paar Grundregeln zu beachten" gilt. Denn es gebe durchaus schöne solcher "Hotels", die letztlich aber von den Insekten nicht angenommen werden.

Am Ende wurde der Antrag der CSU einstimmig so beschlossen. Demnach werden nun zwei Zweisitzer-Metallbänke mit Blick zur Regnitz angebracht, dazu ein Abfalleimer. Auf dem Rasen werden zwei Bäume gepflanzt, das Ehrenmal gründlich gereinigt. Derzeit ist der Platz noch durch mehrere Bäume und hohes Gebüsch weitgehend von der Straße getrennt. Doch Christoph Kintopp, Leiter der Abteilung Stadtgrün, möchte "den Platz nicht ganz verstecken" und eine "Sichtbeziehung" zur Straße hin lassen. Sonst werde die Grünfläche möglicherweise "nächtens stark besiedelt", was wiederum eine nicht gewollte "Lärmbelästigung" zur Folge haben könnte, so die Befürchtung.

Wie auch immer. Die genannten Verschönerungen sollen jedenfalls im Laufe 2021 realisiert werden, hieß es.

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