Erlangen: Weiter Ärger mit Gerbereitunnel

3.12.2020, 06:00 Uhr
Erlangen: Weiter Ärger mit Gerbereitunnel

Bekanntlich ist vorgesehen, den Tunnel, die Rampe und die Zugänge in ihrer Funktion wie auch gestalterisch deutlich aufzuwerten. Durch ein gefälliges Licht- und Farbkonzept soll die bisherige Unterführung ihren eher trostlosen Anblick verlieren und zu einem "attraktiven, gern genutzten Stadtraum" umgebaut werden, wie es hieß. Alles komfortabler auch für die Radfahrer; sie müssen wohl künftig nicht mehr absteigen. Überdies soll die Rampe mit Zwischenpodesten ausstaffiert werden und somit auch "mobilitätseingeschränkten" Bürgerinnen und Bürgern einen leichteren Zugang ermöglichen.

Preissteigerung durch Konjunktur

Doch aus diversen Gründen wird es bei diesen Vorhaben zu einer längeren Bauzeit kommen wie auch zu einer deutlichen Steigerung der Kosten. Einer der Gründe liegt in der nach wie vor konjunkturbedingten guten Auslastung der Baufirmen und der damit einhergehenden Preissteigerung. Die anfangs hochgerechneten Investitionskosten von 1,04 Millionen Euro haben sich demnach um 456 000 Euro auf 1,503 Millionen Euro erhöht. Dazu gesellten sich Abweichungen bei der Bauausführung. "So mussten die Bohrpfähle gegenüber den bisherigen Planungen tiefer eingebracht und in Einzelfällen auch im Durchmesser geändert werden. In Summe ergibt sich hierbei eine Kostensteigerung von rund 80 000 Euro", wie es in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses hieß.

Probleme bei den Bauarbeiten

Dazu kam noch eine bis dato nicht bekannte Belastung der alten Stützmauer mit Polychlorierten Biphenylen (PBC). Für die breitere Neugestaltung der Gerbereiunterführung musste jedoch die bisherige Stützwand ersetzt werden. Jene PCB-Belastung stammt von einem älteren Farbanstrich und wurde erst bei den Arbeitsvorbereitungen entdeckt. Bevor schließlich die Wand in mehreren Abschnitten abgebrochen werden konnte, musste die Farbe ordnungsgemäß abgetragen und als Sondermüll entsorgt werden. Und das geht zusätzlich ins Geld. Derzeit geht man von Mehrkosten von rund 250 000 Euro aus. Damit belaufen sich die Kosten des Projekts nach aktuellem Stand auf nunmehr 1,85 Millionen Euro, was eine Kostensteigerung von 786000 Euro bedeutet.

Fertigstellung im April 2021?

Über den neuen Fertigstellungstermin im April 2021 wird derzeit mit der Baufirma "im Detail verhandelt", hieß es. Ein Gesprächsthema sind dabei auch die für Frühjahr 2021 anvisierten Arbeiten zur Umgestaltung der Westlichen Stadtmauerstraße und dem westlichen Abschnitt der Paulistraße. Da jedoch die Stadt Erlangen im Mai 2019 den Klimanotstand ausgerufen hat, wurden die Pläne zum westlichen Teil der Paulistraße jüngst nochmal unter die Lupe genommen und überarbeitet. Mit dem Ergebnis, dass jetzt auf der Südseite dieser Straße vier zusätzliche Baumpflanzungen möglich werden. Aber um das auch verwirklichen zu können, muss erst die vorhandene Wasserleitung der Stadtwerke umverlegt werden. In der Westlichen Stadtmauerstraße werden zudem drei neue Bäume gepflanzt.

Neu konzipiert wird auch die Beleuchtungsanlage in diesem Bereich. Die jetzige Anlage wird "größtenteils abgebrochen und durch neue Leuchtstellen ersetzt", hieß es.

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