Stadtgespräch
Erlangen: Wie man ein Hotel nachhaltig führt
21.12.2021, 06:00 UhrHerr Langhammer, wie schwierig ist es, beim Umwelt- und Klimapakt der bayerischen Staatsregierung eine Urkunde zu bekommen?
Es gibt einen Plan, den man abarbeiten und bei dem man nach einem bestimmten Schema mindestens 100 Punkte erreichen muss. Daran haben wir vor Jahren schon einmal teilgenommen, diesmal hat es zur Auszeichnung gereicht. Diese gilt nun bis 2024, dann müssen wir das Verfahren erneut durchlaufen.
Welche Kriterien werden da abgefragt und werden die Angaben der teilnehmenden Betriebe auch überprüft?
Da geht es beispielsweise um den Energieverbrauch, um die Abfallwirtschaft oder um nachhaltiges Wirtschaften mit einem gewissen Vorausblick. So kann man etwa alle Leuchtmittel auf einmal gegen LED austauschen - aber ob es vom Nachhaltigkeits-Standpunkt sinnvoll ist, funktionierende Birnen zu entsorgen, steht auf einem anderen Blatt. Zentral war für uns unter anderem die Einsparung von Einwegplastik, etwa bei Marmeladen-Portionen. Nun füllen wir alles in kleine Einweckgläser oder Schälchen ab. Das ist zwar ein höherer Aufwand, aber man tut der Umwelt etwas Gutes und auch die Gäste sind begeistert. Zumal wir auf Produkte von regionalen Erzeugern setzen.
Kann man sich mit einem solchen Umwelt-Zertifikat auf den Nachhaltigkeits-Lorbeeren ausruhen?
Keinesfalls. Die Urkunde empfinden wir als Startschuss, das Begonnene weiterzuführen. Das funktioniert nur, wenn man auch die Mitarbeitenden mitnimmt. Unsere sind mit Freude und Interesse dabei, sonst würde das nicht funktionieren. In Zusammenarbeit mit einem Demeter-Imker haben wir im Sommer zwei Bienenstöcke im Hof unseres Hotels aufgestellt, um ein Zeichen zu setzen, dass Bienenzucht auch mitten in der Stadt möglich ist.
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