Alle in einem Boot

Erlangen will den Kampf gegen die Klimakrise auf eine breite Basis stellen

1.12.2021, 11:15 Uhr
Der Kampf gegen die Klimakrise soll in Erlangen auf eine breite Basis gestellt werden.   

© Harald Sippel, NN Der Kampf gegen die Klimakrise soll in Erlangen auf eine breite Basis gestellt werden.  

Erlangen erstellt einen Fahrplan, damit die Stadt vor 2030 klimaneutral werden kann. Im Prozess „Klima-Aufbruch“ wirken dabei neben Expertinnen und Experten auch Bürgerinnen und Bürger direkt mit. Gemeinsam gestalten sie den Maßnahmenkatalog auf Grundlage von Vorschlägen der Fachexperten des ifeu-Instituts und mit deren fachlicher Begleitung weiter aus. Dabei können auch neue Ideen mit eingebracht werden.

Am Ende soll im Herbst 2022 ein „Stadtvertrag Klima“ stehen, mit dem die Stadt Erlangen zu einer glaubwürdigen Selbstbindung der beteiligten Akteure aufruft. In diesen Tagen erhalten ausgeloste Bürgerinnen und Bürger eine Einladung, ab Februar an dem Prozess teilzunehmen.

Ein Meilenstein

OB Florian Janik und die Umweltreferentin der Stadt Erlangen, Sabine Bock, sprechen in diesem Zusammenhang von einem Meilenstein. Man wolle mit dem Prozess, so der OB, neben denjenigen Bürgerinnen und Bürgern, die sich schon jetzt für den Klimaschutz einsetzen, auch Menschen erreichen, "die mit dem Thema noch fremdeln".

Zu diesem Zweck seien 750 Bürgerinnen und Bürger angeschrieben worden, von denen am Ende 25 bis 30 ausgewählt werden, um an dem Prozess teilzunehmen. 80, so Janik, hätten sich bereits gemeldet. Die Reaktion sei unglaublich, so Simone Zippel, Amt für Umweltschutz und Energiefragen, die das Projekt maßgeblich leitet. Das Telefon, so Zippel weiter, stehe derzeit nicht still und das Interesse sei groß. "Darüber freuen wir uns sehr." Verbindliche Zusagen über die Teilnahme soll es am 16. Dezember geben.

OB Janik räumt dabei ein, dass das Vorgehen "durchaus ein Experiment" sei, Bürgerinnen und Bürger in einen solchen Prozess mit einzubeziehen. "Ich glaube es ist wert, diesen Weg zu gehen. Es darf nicht passieren, dass wir einen relevanten Teil der Bevölkerung nicht mitnehmen und deren Stimme nicht hören."

Ziel ist ein "Stadtvertrag Klima Erlangen"

Am Schluss soll im Herbst nächsten Jahres der "Stadtvertrag Klima Erlangen" stehen, über den dann auch der Stadtrat entscheiden wird. In diesem werden dann, so Janik weiter, "eine ganze Reihe konkreter Maßnahmen gebündelt, die das Ziel haben, die Klimaschutzziele auch in Erlangen einzuhalten".

Starten wird das Projekt ab Mitte Februar nächsten Jahres. Dabei werden neben den Fachexperten und Bürgerinnen und Bürgern, auch 30 klimarelevante "Stakeholder", sprich Personen aus den Bereichen Forschung und Bildung, Vereine und Initiativen, Verwaltung und Wirtschaft eingeladen. "Wir können nur gemeinsam die Klimaneutralität für Erlangen erreichen", so die Umweltreferentin.

Viele Chancen

Mit diesem ganzheitlichen Vorgehen, sagt Sabine Bock weiter, würden sich viele Chancen für Erlangen eröffnen, als klima- und generationengerechter Leistungsstandort und Lebensraum in die Zukunft zu gehen.

2019 hatte die Erlangen als erste Kommune in Bayern den Klimanotstand ausgerufen und will bis 2030 klimaneutral sein. Dazu bedarf es allerdings einer gewaltige Kraftanstrengung, denn die Stadt nicht bald entschieden umsteuert, ist ihr Restbudget an CO2 bereits in vier Jahren aufgebraucht.

Mehr Informationen gibt es unter erlangen.de/klima-aufbruch

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