Erlangen will Extra-Zugang zum neuen Bahnsteig

21.3.2013, 17:18 Uhr
Erlangen will Extra-Zugang zum neuen Bahnsteig

© Böhner

Am Ende blieben sämtliche Bemühungen der Stadt wirkungslos. Trotz Einwänden der Kommune sieht das Eisenbahn-Bundesamt weiterhin für den künftig von der S-Bahn genutzten mittleren Bahnsteig (Gleis 2/3) nur Zugänge zur Hauptunterfühung am Bahnhofsgebäude vor. Da Stadtverwaltung und Kommunalpolitiker dies für nicht ausreichend halten und sie zugleich die fußläufige Verbindung zwischen Hauptbahnhof und der zentralen Umsteigehaltestelle „Arcaden“ verbessern wollen, muss die Stadt selbst tätig werden - und „leider auch eigenes Geld in die Hand nehmen“, wie in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses des Kommunalparlaments nicht nur Harald Bußmann (Grüne Liste) bedauerte.

Kompliziertes Verfahren

Vor knapp zwei Jahren beauftragte das Stadtratsfachgremium die städtischen Planer, in Zusammenarbeit mit der Bahn eine Machbarkeitsstudie mit dem Ziel erstellen zu lassen, die Zugangssituation an der Fußgängerunterführung Innere Brucker Straße/Friedrich-List-Straße zu verbessern. Schon damals war den Verantwortlichen klar gewesen, dass das Vorhaben nicht nur teuer, sondern auch in der Umsetzung schwierig werden würde. Jetzt ließ Chef-Verkehrsplaner Christian Korda durchblicken, dass durch die wechselnden Ansprechpartner auf Seiten der Bahn das Verfahren zusätzlich verkompliziert werde.

Avisiert ist, einen zusätzlichen (südlichen) Treppenzugang zum mittleren Bahnsteig zu schaffen, den bestehenden Treppenzugang zur Inneren Brucker Straße (möglichst behindertengerecht) zu erneuern sowie einen Fuß-/Radweg parallel zu Gleis 1 zur Güterhallenstraße hin zu schaffen. Allein der extra Zugang zu Gleis 2/3 würde ersten Schätzungen zufolge mehr als 2,2 Millionen Euro kosten, die beiden andere Projekte mit noch einmal über 600.000 Euro zu Buche schlagen.

Baureferent Josef Weber verdeutlichte auf kritische Detail-Nachfragen hin, dass es sich derzeit lediglich um Vorplanungen handle und schlug vor, mit den Planungen zu beginnen und dann die Entwürfe nach Bedarf anzupassen.

Nicht vor 2017

Entscheiden müssen die Stadträte über die verbesserte Zugangssituation ohnehin erst übernächstes Jahr. Beginnen könnten die Arbeiten nicht vor 2017, wenn der Bahn-Ausbau abgeschlossen ist.

Für den Moment regte CSU-Stadtrat Jörg Volleth einen Ortstermin für die Stadträte an, um dann noch einmal qualifiziert über Für und Wider dieser Vorhaben sprechen zu können. „Schließlich geht es um viel Geld.“ Ungeachtet dessen beauftragte der Planungsausschuss die Verwaltung einstimmig damit, Beschlussvorschläge für die Bauprojekte vorzubereiten.

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