Erlanger Berufsschüler gingen am Hetzles in die Luft

12.6.2017, 09:00 Uhr
Erlanger Berufsschüler gingen am Hetzles in die Luft

© Herbert Fuehr

Schülerfliegen hat für den FEN schon Tradition. Bisher aber waren es immer Klassen des Forchheimer Herder-Gymnasiums, die eingeladen waren, einen Projekttag auf dem Flugplatz Hetzleser Berg zu verbringen. Diesmal kam erstmals eine Berufsschul-Klasse, die MIM 12 (12. Klasse Metall Industrie Mechanik) auf den Hetzleser Berg. Die Idee hatte ihr Referendar Sebastian Hausleider, der selbst passionierter Segelflieger ist. Alle machten begeistert mit, wohl auch, weil sie sonst bei dieser Hitze acht Stunden Fachunterricht hätten absitzen müssen.

Auf dem Flugplatz wurden sie von erfahrenen Piloten zunächst einmal in die Theorie eingeweiht: Warum fliegt ein Flugzeug überhaupt, wie funktioniert das ohne Motor, wie kann man es steuern, wie lassen sich Risiken minimieren?

Dann ging es hinaus aufs Vorfeld und in die Hallen. Die Schüler schauten sich beim Flugleiter auf dem Tower um, konnten in Begleitung von FEN-Mitgliedern im Cockpit Platz nehmen und sich die Instrumente erklären lassen, sie lernten die verschiedenen Flugzeugtypen kennen und konnten auf einem kleinen Parcours erfahren, wie stark ein Rettungsschirm bremst, wenn man ihn geöffnet hinter sich herzieht. Piloten müssen den Schirm (eingepackt versteht sich) beim Fliegen immer tragen.

Dann durften die Besucher noch Balsaholz-Flieger basteln, die sie später vom Tower aus starteten – das beste Modell war immerhin 17 Sekunden lang in der Luft.

Und dann folgte der Höhepunkt: Ein Start im Segelflugzeug, mit zwei erfahrenen Fluglehrern, der Schülerin und Schüler auch mal an den Steuerknüppel ließen, damit sie ihre eben erworbenen theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzen konnten. Beim Windenstart ging es mit über 100 Sachen und 15 Metern Steigen pro Sekunde auf rund 250 Meter Höhe über der oberfränkischen Landschaft. 26 Minuten dauerte der längste Flug, vier Minuten der kürzeste – und alle Mitflieger waren begeistert. "Der Start hat richtig reingepfiffen" meinte einer der Schüler nach der Landung. "Super aufregend, wie das abgeht", sagte ein anderer, der sich zudem wunderte, "wie das da oben manchmal schüttelt". Und Lehrer Alex Sokolink, der mit Sebastian Hausleider die Gruppe begleitete, kommentiert: "Wow, so ein Blitzstart.

Das kann man mit dem Auto nicht. Und wie feinfühlig das Flugzeug reagiert. Eine kleine Bewegung mit dem Steuerknüppel, schon geht’s steil in die Kurve."

Zwei Schüler wollten nicht einsteigen. Sie hatten Angst. "Angst hatte ich auch", gab ein anderer strahlend zu, als er aus dem Cockpit kletterte, "beim Start, bei der Landung und auch beim Fliegen". Um sofort hinzuzufügen: "Aber supercool war’s trotzdem."

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