Erlanger machen sich für Schwimmhalle stark

9.3.2013, 16:16 Uhr
Erlanger machen sich für Schwimmhalle stark

© Harald Sippel

Nachdem die Stadtwerke angekündigt hatten, dass sie das Hallenbad im Frankenhof spätestens 2014 endgültig schließen wollen, haben sich jetzt Erlanger zu einer Protestaktion zusammengetan und ein Bürgerbegehren initiiert. „Sind Sie dafür, dass die Stadt Erlangen alle Möglichkeiten ausschöpft, um das Hallenbad mit Saunabereich im Frankenhof so lange zu erhalten, bis ein neues Hallenbad mit Saunabereich in Erlangen errichtet worden ist?“, lautet die Frage, mit der die Bürger ihren Wünschen Ausdruck verleihen können.

„Wir wollen allen Erlangern die Chance geben, mit ihrer Unterschrift die Durchführung eines Bürgerentscheides zu beantragen“, erklärt Lucie Büchert-Fohrer, die das Bürgerbegehren gemeinsam mit Günther Todt und Klaus Weiner angestoßen hat.

Die Initiatoren sind selbst fleißige Nutzer des Frankenhofbades und vor allem auch der dortigen Sauna. Doch um die Sauna allein geht es ihnen nicht. „Wir finden ganz einfach, dass eine Stadt von der Größenordnung Erlangens, die sich noch dazu als ,Sportstadt‘ hervortun will, zwei Hallenbäder für den Schwimmsport braucht“, sagt Lucie Büchert-Fohrer. Wie Untersuchungen bereits aufgezeigt hätten, wäre ohne das Hallenbad im Frankenhof nicht ausreichend Wasserfläche für Schulen, Schwimmvereine und die Bevölkerung vorhanden.

Wie im Dezember bekannt geworden war, soll nach der Schließung des Frankenhofbades der Schulsport unter anderem in die Hannah-Stockbauer-Halle im Röthelheimbad ausweichen. Diese wird dann vormittags für die Allgemeinheit nur eingeschränkt zugänglich sein. Das Röthelheimbad nützen neben Privatpersonen außerdem Sportvereine.

Die Stadtwerke hätten das Frankenhofbad über Jahre hinweg „verschlampen lassen“, so der Vorwurf der Initiatoren. Über den Besucherrückgang, den die Stadtwerke beklagen, müsse man sich da nicht wundern.

Mit Blick auf OB Siegfried Balleis, der gesagt hatte, dass sich die Stadt keine zwei Hallenbäder leisten könne, dabei aber eine neue und sehr teure Halle für den Handball favorisiere, betont Günther Todt, dass zwei Hallenbäder kein Luxus, sondern von größtem Nutzen für die Allgemeinheit seien. Dass das Frankenhofbad tatsächlich so marode ist, wie von den Stadtwerken gesagt wird, bezweifeln die Initiatoren des Bürgerbegehrens. Ein unabhängiges zweites Baugutachten sei überfällig, meinen sie.

Von Seiten der Stadtwerke hatte es Ende letzten Jahres geheißen, dass für eine umfangreiche Kernsanierung zwischen neun und zehn Millionen Euro investiert werden müssten. Der Aufsichtsrat habe beschlossen, dass dies nicht sinnvoll ist. Saniert werden müsste den Stadtwerken zufolge nicht nur die verbrauchte Technik, laut einem Gutachten gibt es weitere Mängel unter anderem beim Beton.

Die Unterschriftenlisten für das Bürgerbegehren liegen bis 30. Juni an verschiedenen Stellen in der Stadt aus, unter anderem am Marktstand von Lucie Büchert-Fohrer, bei Sport Eisert, bei Mode Eisert, in der Schlossapotheke, im Café Sachs, im Café Mengin und bei Holz Kirchner.

Die Initiatoren brauchen für einen Bürgerentscheid etwas über 4000 Unterschriften. Beteiligen können sich alle Erlanger ab 18 Jahren.

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