Erlanger Meisterfeier muss in der Prüfungszeit warten

6.3.2018, 11:30 Uhr
Sieg im Spitzenspiel: Erlangen (gelbe Trikots) gewinnt gegen Fürth.

© Klaus Thielking-Riechert Sieg im Spitzenspiel: Erlangen (gelbe Trikots) gewinnt gegen Fürth.

Die große Meisterfeier muss noch warten. "Wir haben erst einmal unsere zweite Mannschaft angefeuert und danach waren wir alle gemeinsam Pizza essen", sagt Fabienne Barth, eine der Spielerinnen. Mit 67:61 hatte ihr Team gerade beim Post SV Nürnberg II gewonnen, die Meisterschaft war sicher – obwohl die Konkurrenz noch einmal spielen darf.

Verfolger TV Fürth 1860 kann Erlangen selbst bei einem Sieg nicht mehr einholen, denn der direkte Vergleich geht an den TBE. Eine große Aufstiegsparty gab es, wie gesagt, am Samstagabend dennoch nicht. Noch nicht. "Viele aus unseren Team studieren und haben jetzt Prüfungen", erklärt Barth das gemütliche Abendessen. "Wir holen das zum Saisonabschluss nach."

Wie es dann weiter geht, weiß auch die 25-Jährige noch nicht. Für Barth war es die dritte Saison beim Turnerbund. "Ich komme aus Stuttgart, habe dort schon immer Basketball gespielt. Fürs Studium bin ich nach Erlangen gezogen." Gerade hat sie ihren Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen gemacht. "Wo es jetzt für mich hingeht, ist völlig offen."

Barth ist nicht die einzige aus dem Erlanger Meister-Team, die für die kommende Saison vielleicht fehlen wird. "Drei Leistungsträger werden uns verlassen", sagt Coach Jan Dominik. Spielerinnen gehen im Rahmen ihres Studiums ins Ausland oder machen ihren Abschluss. Seit vier Jahren trainiert Dominik die Damen-Mannschaft. "Das Team ist in sich gewachsen. Es wäre toll, oben zu spielen. Doch sportlich macht es keinen Sinn."

Die Erlanger werden ihr Aufstiegsrecht wohl nicht nutzen und in der BOL bleiben. Wirklich traurig ist Fabienne Barth deshalb nicht. "Die Meisterschaft hat uns ehrlich überrascht. Was nächste Saison kommt? Mal sehen", sagt die gebürtige Stuttgarterin. Auch der Trainer hatte zunächst nicht mit Platz eins gerechnet: "Wir wollten die Liga halten und schauen, was geht." Zwei Niederlagen gab es in den ersten vier Spielen.

Seither hat der Turnerbund nicht mehr verloren. Auch nicht im direkten Duell gegen Fürth (60:53). "Das war das Highlight der Saison", sagt Barth. "Das Spiel ging in die Verlängerung, es war ein so knappes Spiel." Der Sieg war der erste Schritt zur Meisterschaft. "Danach mussten wir aber trotzdem alles gewinnen." Erst nach dem Sieg beim Post SV konnten die Erlangerinnen feiern. Zumindest ein bisschen.

TB Erlangen: Barth (12), Samira Faghih-Naini (2), Sara Faghih-Naini (13), Jess (4), Kratzke (26), Roth (6), Sandkamp (4).

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