Erlanger OB Balleis favorisiert Busse auf einer eigenen Trasse

5.3.2012, 10:00 Uhr
Erlanger OB Balleis favorisiert Busse auf einer eigenen Trasse

© Peter Millian

Das System der „Autotram“ nach dem Vorbild der Partnerstadt Rennes in der Bretagne sei flexibler und stadtbildverträglicher als fest verlegte Schienen mit einer im schlimmsten Fall störenden Oberleitung, ist Balleis überzeugt. Zudem müsse jetzt erst einmal auf einen Kostenvergleich geschaut werden.

Für den Verkehrsausschuss des Stadtrats Nürnberg wäre der Ausbau der eigenen Straßenbahn über das Knoblauchsland hinaus die Initialzündung für ein Grundnetz einer seit langem erwogenen Stadt-Umland-Bahn (StUB), die Herzogenaurach, Erlangen und Teile des Erlanger Landkreis-Ostens an Nürnberg über die Nordachse anbinden könnte und gleichzeitig den Standort Technische Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg mit einem weitreichenden Nahverkehr anbinden würde.

Bis Ende März soll – so sagt es ein Nahverkehrsgutachten, das seit einigen Tagen erneut in den Nürnberger Gremien diskutiert wird – eine Einschätzung vorliegen, inwieweit ein optimiertes regionales Busnetz eine Alternative zu einer Schienenverbindung sein könnte. Dann sollen auch für alle drei Varianten die Folgekosten ermittelt sein, auf deren Basis sich die Kommunen für eine Variante entscheiden können. Anschließend müsste geprüft werden, ob Land und Bund das Projekt bezuschussen. Für die Finanzierung von Verkehrsprojekte gibt es zum Beispiel das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG), das jedoch Ende 2019 ausläuft.

Neben Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker und seinem Stadtrat, der einen Schienenanschluss des boomenden Standorts dreier großer Industrieunternehmen für unverzichtbar hält, macht auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann seit fast einem Jahr Druck.

Auch er ist von der Sinnhaftigkeit eines Grundnetzes der Stadt-Umland-Bahn überzeugt und sieht im Weiterbau der Straßenbahn bis weit ins Knoblauchsland durch die Nürnberger Verkehrs-Aktiengesellschaft eine Chance, das bislang als unfinanzierbar geltende Projekt doch noch bauen zu können.

In Nürnberg rechnet man mit einem Anschluss nach Erlangen frühestens in zehn Jahren. Umso wichtiger sei der zügige Bau des ersten Bauabschnitts von Thon bis ins Knoblauchsland bei Buch. Hier wird mit der Fertigstellung bis 2014 gerechnet. Bis zum Weiterbau nach Erlangen soll es dann erst einmal eine Umsteigestation geben.
 

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