Erlanger protestierten vor FDP–Büro gegen Kemmerich

6.2.2020, 16:11 Uhr
Spontaner Protest: Die Demonstranten versammelten sich vor dem FDP–Büro in Erlangen.

Spontaner Protest: Die Demonstranten versammelten sich vor dem FDP–Büro in Erlangen.

Noch am gleichen Tag trat Kemmerich von seinem Amt zurück und die fünf FDP-Abgeordneten stellten einen Antrag auf Auflösung des Landtags. Zuvor, Donnerstagmittag in Erlangen, war von der politischen Entwicklung in Erfurt noch nichts bekannt. Über die sozialen Netzwerke hatte das antifa Café unter dem Motto "Lieber nicht regieren als falsch" zu einer spontanen Demonstration vor dem FDP–Büro aufgerufen. Vor dem verschlossenen Büro wollte "Die Partei" Austrittserklärungen an FDP-Mitglieder verteilen, es ließ sich nur kein FDP-Mitglied sehen.

Bei der Demonstration stellte Johannes Pöhlmann vom GEW-Kreis Erlangen die Frage, ob der FDP noch vertraut werden kann. "In Erlangen distanziert sich die FDP von den Vorgängen in Thüringen, aber was macht die Bundes-FDP?" Im Schaufenster des FDP-Büros hingen Plakate: "Auch nach dem 15. März: Keine Zusammenarbeit mit der AfD in ER".

Ein Wahlplakat der FDP wurde in Erlangen überschrieben.

Ein Wahlplakat der FDP wurde in Erlangen überschrieben.

FDP-Kreisvorsitzender Matthias Faigle erklärte, dass die Wahl von Thomas Kemmerich mit Hilfe der AfD "nicht unserer Linie entspricht". Dass die Wahlplakate des OB-Kandidaten Holger Schulze in der gesamten Stadt mit "Schande" übermalt worden sind, werde keine Anzeige nach sich ziehen. "Unsere Reihe ,Talk am Tisch’ läuft aus und da wären ohnehin neue Plakate notwendig", sagte Faigle. Deutliche Worte zur Wahl des FDP-Mannes Thomas Kemmerich mit Hilfe der AfD kommen auch von Erlangens Bürgermeisterin Elisabeth Preuß.

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