Erlanger Spaß-Rocker in der Ukraine

28.8.2015, 15:54 Uhr
Erlanger Spaß-Rocker in der Ukraine

© Fotos: Zoriana Loboda/Liliya Nyezhynska

„Es war einfach unglaublich. Sogar an unserem Mitmachspiel zum Song ,Vier Finger für ein Halleluja‘ haben 100 Prozent des Publikums mitgewirkt.“ Die Begeisterung ist „Vito C.“, Sänger und Gitarrist der Erlanger Band „J.B.O.“, immer noch anzumerken, wenn er vom Auftritt in der Ukraine erzählt. Verständigungsprobleme von der Bühne herab gab es so gut wie keine mit den über 10 000 Zuhörern in der Stadt Lviv im Westen des Landes, das in den deutschen Medien derzeit verständlicher Weise vor allem als Krisenregion für Schlagzeilen sorgt.

Erlanger Spaß-Rocker in der Ukraine

© Fotos: Zoriana Loboda/Liliya Nyezhynska

Die Ansagen macht die Band auf englisch, zu den Songs und den witzigen deutschen Texten gab es meist eine kurze Erklärung. „Es wurden sogar die deutschen Zeilen von den Tafeln, die wir manchmal in die Höhe halten, abgelesen und gesungen“, berichtet „Vito C.“. „Bitte-Danke-Ansagen“ hatte die Band zudem in der Landessprache einstudiert. Wie es zum Auftritt bei dem Festival anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der dortigen Großbrauerei (die zum internationalen Carlsberg-Konzern gehört) kam? „Der Booker, der sehr gut Deutsch spricht, hat uns vor über zehn Jahren mal bei einem Konzert gesehen. Das hat ihm damals so gefallen, dass er sich an uns erinnert hat“, erklärt der „J.B.O.“-Frontmann. Natürlich habe man sich vor der Zusage erst einmal über die Sicherheitslage in der Stadt mit über 700 000 Einwohnern informiert, doch dann konnte es losgehen — „mit kleinem Gepäck“ wie „Vito C.“ betont.

Denn eigentlich spielt „J.B.O.“ längst in einer Band-Liga, in der es normal ist, das Bühnen-Equipment mit einem Sattelschlepper zum Veranstaltungsort zu transportieren. So hatte das Quartett nur das notwendigste an Instrumenten und Effekt-Geräte im Gepäck, als es per Flugzeug in die Ukraine ging.

Dort erlebten „Vito C.“ und Co. eine große Euphorie vor der Open-Air-Bühne. „Bei unserm Konzert war die Hölle los!“ Via Facebook haben die Bands schon jede Menge Komplimente und auch Fotos aus Lviv bekommen. Am Tag darauf erlebten dort die Musiker noch den Unabhängigkeitstag mit. „Wir waren Essen in einer Riesen-Brauereigaststätte. Einer Mischung aus Hofbräuhaus und Sport-Kneipe.“ Im Biergarten wurden sie von „Neufans“ erkannt und durften fleißig Autogramme schreiben.

Aktuell feiert die Band gerade das 20-jährige Jubiläum des Erfolgsalbums „Explizite Lyrik“, das über 350 000 Mal verkauft wurde. Im Februar ist die Scheibe als „Neuauflage“ erschienen, und im Oktober wird dieses Ereignis gebührend mit einer Tournee gefeiert. Auch in der Heimat Erlangen wird dabei ein Stopp eingelegt. Wer sich dafür aber bislang noch keine Karten gesichert hat, wird leer ausgehen. Der Auftritt am 23. Oktober im E-Werk-Saal ist bereits jetzt ausverkauft!

www.jbo.de

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