Erlanger Tennis-Match zwischen College-Kollegen

2.8.2017, 11:00 Uhr
Erlanger Tennis-Match zwischen College-Kollegen

© Foto: Harald Hofmann

Auf dem Platz hätten sich Nico Kramer und Marcus Smith auch locker auf Englisch unterhalten können. Beide spielen in den USA College-Tennis, im Sommer kehren sie nach Deutschland zurück – auch um sich mit anderen U21-Junioren zu messen. Für Kramer, der in Deutschland für den TC Rot-Weiß antritt, war es am Wochenende ein Heimspiel, wenn auch ein anstrengendes.

Am Samstag lieferten sich der Erlanger und Marcus Smith ein hart umkämpftes Dreisatz-Match, das Kramer letztlich mit 6:1, 3:6, 7:6 für sich entschied. Danach allerdings waren auch die letzten Kraftreserven aufgebraucht. Im Halbfinale am Sonntag unterlag der Vorjahres-Finalist Kramer Alexander Wolfschmidt aus Fürth. "Das Niveau war sehr stark", sagt Turnierdirektorin Claudia von Lindeiner-Lang. Seit Beginn an, also seit 14 Jahren, leitet sie die Veranstaltung.

Es ist ein nationales Turnier mit DTB-Ranglistenwertung der Kategorie N-2, 1000 Euro Preisgeld gibt es. Gewonnen hat Johannes Fleischmann. Erstmals fand in diesem Jahr nur ein U21-Wettkampf für junge Männer statt, nicht mehr für Frauen. In der U10 bis U16 spielen weibliche und männliche Talente. Insgesamt 110 Teilnehmer waren dabei. "Diese Zahl ist seit Jahren konstant", sagt von Lindeiner-Lang. Im Tennis ist das etwas Besonderes. "Wir laufen gegen den Trend. Einige Turniere müssen sogar abgemeldet werden, weil es zu wenige Teilnehmer gibt."

Passiert ist das auch am Wochenende. Für ein Jugendturnier in Stein hatten sich nur sechs Teilnehmer gemeldet. "Es wurde abgesagt und die Spieler durften dann mit einer Wildcard bei uns starten." Während also andere Veranstalter in diesem Bereich Probleme haben, läuft es beim TC Rot-Weiß gut, die Direktorin ist zufrieden, auch weil es zwei Erlanger ganz oben aufs Treppchen geschafft haben.

Die Kleinsten ganz groß

In der U10 gewann Phillip Chanbour vor seinem Vereinskollegen Linus Müller, beide sind geboren im Jahrgang 2008. Fünf Teilnehmer gab es in dieser Klasse insgesamt, im System Jeder-gegen-Jeden haben sich bei beiden Lokalmatadoren durchgesetzt. "Darauf sind wir besonders stolz, weil sie Teil unseres neuen Förderungskonzeptes sind", sagt von Lindeiner-Lang.

Seit Jahresbeginn werden beim TC RW Erlangen junge Spieler gesondert gefördert, "wenn der Trainer Talent erkennt und das Engagement stimmt". Auch die Unterstützung der Eltern ist wichtig, denn diese müssten ihre Schützlinge zu Turnieren fahren und ins Training bringen. "Und die Kinder brauchen Biss."

Fünf Spieler aus dem Verein sind aktuell Teil des Programms. "Wir wollen uns um sie noch intensiver kümmern. Es gibt besondere Trainingseinheiten, mehr Turniere", sagt von Lindeiner-Lang. Natürlich hofft der Verein auch, dass durch das neue Konzept weitere Jugendliche zum TC Rot-Weiß dazustoßen. "Wir müssen nun abwarten, wie es sich entwickelt." Mit dem Einstand beim Heimspiel sind die Verantwortlichen jedenfalls zufrieden.

Auch die Herren dürfen ran

Auch nächstes Jahr, beim kleinen Jubiläum, soll es wieder ein Turnier um den Eisert-Cup geben. Während für die U10- bis U16-Junioren aber alles bleibt wie gehabt, soll sich bei den älteren Spielern etwas ändern. Denn statt eines U21-Turniers soll in Erlangen ein Herren-Turnier stattfinden. "Dafür muss man sich zunächst die Genehmigung des Bayerischen Tennis-Verbands einholen", sagt von Lindeiner-Lang. Die Gespräche laufen, die Direktorin ist zuversichtlich.

"Das geplante Herren-Turnier wird die Kategorie A-4 sein, da wir 3000 Euro Preisgeld ausschütten wollen." Insgesamt gibt es sieben Kategorien. Der Sponsor für das Preisgeld ist bereits gefunden. Für den Wechsel von U21 zu Herren hat sich der Verein vor allem auch wegen seiner Spieler entschieden. Viele sind dem Junioren-Bereich mittlerweile entwachsen.

"In unserer ersten Mannschaft spielen viele junge Männer, 22 oder 23 Jahre alt, die auch gerne wieder ein Heimturnier spielen wollen", sagt die Direktorin. Auch die jüngeren Männer würde man nicht abschrecken. "Viele starten auch im Alter von 20 Jahren lieber auf Herren-Turnieren, da gibt es auch mehr Preisgeld." Für Nico Kramer, der mit dem TC Rot-Weiß in der Bayernliga spielt, gilt das auch.

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